Psychologische Unterstützung und Begleitung
Eine Krebserkrankung hat häufig zusätzlich zu den körperlichen Belastungen auch Auswirkungen auf das psychische Befinden und das Lebensumfeld. Unsere Interviewpartner berichten, wie sie neben der körperlichen/ ärztlichen Behandlung auch von verschiedenen psychosozialen Unterstützungsangeboten profitierten.
Joachim Pelzer stellt fest, dass Krebs nicht nur körperlich zu behandeln ist.
Welche Art von Unterstützung unsere Interviewpartner hilfreich fanden, wird dabei sehr unterschiedlich beschrieben. Häufig wird jedoch der Austausch mit anderen Betroffenen zum Beispiel in Selbsthilfegruppen (Selbsthilfegruppen) sowie die professionelle Unterstützung durch Psychoonkolog*innen von ihnen als hilfreich erlebt.
Unsere Interviewpartner berichten, dass sie über die Möglichkeit psychosoziale Unterstützung in Anspruch zu nehmen meistens schon in der Akutklinik informiert wurden. Manche informierten sich darüber auch im Internet oder suchten eine Krebsberatungsstelle auf. Häufig gibt es an der Klinik psychoonkologisch ausgebildete Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen und/oder Ärzt*innen, die speziell für die psychosoziale Unterstützung von Patient*innen mit einer Krebserkrankung da seien. Jedoch machten unsere Interviewpartner die Erfahrung, dass das psychoonkologische Angebot nicht überall gleich stark vertreten ist.
Rolf Fuchs hatte schon vor der Krebserkrankung Kontakt zu einem Psychologen.
Rainer Wolff erfuhr erst spät von der Psychoonkologie.
Von unseren Interviewpartnern, die psychoonkologische Unterstützung in Anspruch genommen haben, berichten die meisten, dass sie die begleitende Unterstützung als hilfreich, stabilisierend und entlastend wahrgenommen haben. Bei Fragen und Problemen konnten sie bei Psycholog*innen Unterstützung und Rat bekommen. Sie berichten, dass sie so die Krebserkrankung und ihre Folgen, besser bewältigen konnten.
Christian Lorenz fand unter anderem die Hypnotherapie sehr hilfreich.
Ein paar der Interviewten berichten auch von Ängsten, Grübeln, Schlafstörungen und depressiven Phasen infolge der Krebserkrankung, mit denen sie sich an Psychoonkolog*innen wandten.
Joachim Pelzer half eine Psychotherapie, seine Depression zu überstehen.
Einige Interviewpartner berichten, dass es ihnen durch die psychoonkologische Unterstützung gelang, neben den vielen Belastungen den Blick wieder auf das Positive im Leben zu wenden. So erzählen sie zum Beispiel, dass sie dort Klarheit darüber gewinnen konnten, wie ihr Leben nach der Erkrankung weiter gehen kann.
Für Rolf Fuchs tat es gut, sich Gedanken über eine positive Zukunft zu machen.
Einige Interviewpartner äußerten sich dazu, warum sie keine psychoonkologische Unterstützung in Anspruch genommen haben. Sie berichten zum Beispiel, dass sie das Gefühl hatten, darüber zu sprechen sei für sie keine geeignete Form der Unterstützung. Manche brauchten auch keine zusätzliche Unterstützung, weil sie alleine oder gemeinsam mit ihren Freunden gut mit den Belastungen umgehen konnten.
Frank Moll fühlt sich stark genug, um alleine mit seinen Belastungen umzugehen.
Für Jörg Runde ist sein Physiotherapeut eine Art Psychologe.
Andere erzählen, dass sie Schwierigkeiten hatten, eine psychoonkologische Unterstützung zu bekommen oder berichten von schlechten Erfahrungen, die sie mit psychoonkologischer Unterstützung gemacht haben und diese daher eher ablehnen. Sie berichten, nicht mit den Psycholog*innen in Kontakt gekommen zu sein, sich nicht verstanden gefühlt zu haben, etwa bei intimen Themen oder mit den angewendeten Methoden nichts anfangen zu können.
Georg Sommer fühlte sich von der Psychologin in der Reha nicht verstanden.
Wolfgang Pohl hat unterschiedliche Erfahrungen mit Psycholog*innen gemacht.
Ein weiterer Aspekt ist der Zeitpunkt, an dem sich unsere Interviewpartner psychoonkologische Unterstützung wünschen. Während einige berichten, dass die Auseinandersetzung mit den Belastungen der Erkrankung bzw. der Umgang mit den Einschränkungen oft erst im Verlauf zum Thema wird und sie sich daher lieber erst Unterstützung in der Reha als in der Akutklinik wünschen würden, fanden andere die psychologische Unterstützung von Beginn an hilfreich.
Frank Moll wollte kurz nach der Operation seine Ruhe.
Peter Engel unterscheidet entlastende Gespräche und Psychotherapie.
Unsere Interviewpartner berichten auch darüber, was genau sie als unterstützend wahrgenommen haben. Für einige war es das entlastende Gespräch mit den Psycholog*innen, andere erzählen uns von Entspannungsverfahren und Imaginationen sowie Hypnose oder Gruppentherapien. In manchen Fällen, berichten einige, kann auch eine Kombination mit medikamentöser Behandlung hilfreich sein.
Peter Engel half eine intensive Gesprächstherapie in Kombination mit Medikamenten.
Michael Albrecht sammelte Erfahrungen in einer Gruppentherapie.