Botschaften an Fachleute
Auf die Frage hin, welche Botschaft sie an Ärzt*innen formulieren würden, äußern einige, dass sie gut behandelt wurden und dafür sehr dankbar sind.
Luca Giordano empfindet Dankbarkeit gegenüber dem medizinischen Personal.
Wenngleich viele Männer zufrieden mit ihren Ärzt*innen waren, wünschen sie sich, dass sie als Betroffene in Gesprächen mit Ärzt*innen offen Dinge ansprechen können.
Andere geben an, dass die Aufklärung des Patienten wichtig ist. Sie raten Ärzt*innen dazu, bei der Diagnosemitteilung stets ehrlich zu sein und das nötige Feingefühl zu entwickeln. Manche wünschten sich eine ausführliche Beratung mit einer klaren Empfehlung, wohingegen andere Interviewpartner den Wunsch äußerten, dass Ärzt*innen ihnen mehr Zeit für die Behandlungsentscheidung geben sollten und nichts aufdrängen sollten.
Holger Andres fordert, dass Ärzt*innen Patient*innen ehrlich aufklären sollen.
Kay Hahn wünscht sich Ärzt*innen, die immer mehrere Möglichkeiten aufzeigen.
Georg Sommer findet das gesprochene Wort hilfreicher als das gelesene.
Einige Männer finden, dass Ärzt*innen Sachverhalte verständlich erklären sollen. Dabei sollen sie Klartext reden, um keine falschen Hoffnungen zu wecken.
Jens Kaiser rät Ärzt*innen, gefühlvoll Informationen zu übermitteln.
Vielen Interviewpartnern ist bewusst, dass der Druck auf Ärzt*innen durch das Gesundheitssystem groß ist. Sie wünschen sich dennoch, dass sich Mediziner*innen mehr Zeit für sie nehmen. Umso zufriedener waren sie jedoch, wenn ihre Ärzt*innen sich dennoch Zeit nahmen, aufgeschlossen waren und individuell auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingegangen sind.
Wolfgang Pohl empfiehlt Ärzt*innen, sich den Wünschen der Patient*innen anzupassen.
Vielen Interviewpartnern fehlte im Umgang mit ihren Ärzt*innen das ein oder andere Mal das Gefühl wirklich ernst genommen zu werden. Dabei ist es ihnen wichtig, dass sie als Patienten respektiert werden und Ärzt*innen versuchen sollten, nicht zu „abgehoben“ zu wirken. Ärzt*innen sollten ihrer Meinung nach Zuhören können und versuchen, sich in die Patient*innen hineinzuversetzen. Hierzu gehört für Reinhard Stockmann, auch wenn Zeitdruck vorherrscht, die Patienten zumindest anzuschauen und nicht nebenbei etwas Anderes zu machen.
Hans Bergmann möchte nicht von oben herab behandelt werden.
Reinhard Stockmann betont die Relevanz von Mimik und Gestik im Gespräch mit Ärzt*innen.
Andere Männer äußerten auch Kritik Im Zusammenhang mit dem medizinischen System und finanziellen Aspekten, wohingegen andere großen Respekt gegenüber medizinischem Fachpersonal empfinden. Zum System bzw. der Gesundheitsversorgung im Allgemeinen äußern sich einige Interviewpartner auch kritisch, was Erreichbarkeit und Zugang betrifft. So müssen insbesondere die Patienten, die in ländlichen Regionen wohnen, sehr lange auf Termine bei Fachärzt*innen warten meist längere Fahrten auf sich nehmen.
Michael Albrecht möchte nicht als Geldbeschaffungsmaschine angesehen werden.
Für manche ist es ein Anliegen, dass eine ganzheitliche Behandlung erfolgt. Außerdem ist es manchen unserer Erzähler wichtig, dass auf Forschung und Weiterbildung gesetzt und alternative Therapien und Verfahren berücksichtigt werden.
Joachim Pelzer fordert, dass mehr psychosoziale Aspekte bei der Behandlung berücksichtigt werden.
Christian Lorenz findet psychologisches Geschick der Ärzt*innen wichtig.
Ganz praktisch wünschten sich manche, dass Ärzt*innen auf Selbsthilfegruppen hinweisen und die nötigen Informationen parat haben. Auch die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen zu verstärken, war ein Anliegen unserer Interviewpartner. So ist es einigen Interviewpartnern wichtig, gegenseitiges Verständnis aufzubringen, um gegenseitiges Vertrauen herzustellen.
Martin Pels empfiehlt eine gegenseitige offene und ehrliche Kommunikation.