Wolfgang Pohl hat unterschiedliche Erfahrungen mit Psycholog*innen gemacht.
Also, ich war einmal bei einer Psychologin. Das war damals, als ich in Rente gehen wollte. Ich hatte noch von meiner früheren Arbeitsstelle einen Bekannten, der hatte einen schweren Krebs, der sagte: "Wenn Du vorzeitig in Rente gehen willst, dann musst Du unbedingt noch nachweisen, dass Du bei einer Psychologin warst." Na gut, dann habe ich mich bei einer Psychologin im [Ortsteil einer Großstadt] angemeldet. Aber wenn ich nicht hingegangen wäre, wäre es genau dasselbe gewesen. Das war so ein Geplänkelgespräch, das hat also überhaupt nichts gebracht.
Und bevor ich dann in Rente ging, musste ich zu allen Ärzten, bei denen ich vorher in Behandlung war. Also, das war einmal ein Orthopäde wegen dem Rücken und das war ein Urologe und das war eine Psychologin. Und da ist mir das erste Mal eine Psychologin begegnet, die hat das nur praktisch für die Rentenversicherung überprüft, aber die war wirklich, wie soll ich sagen? Die hatte ein Talent, wo man dachte: Au weia, die hat etwas drauf. Also, das liegt wirklich an dem Menschen.
Nicht jeder ist automatisch ein geeigneter Psychologe. Ich bin da rausgegangen und habe mir gedacht: Wie gibt es das, dass ich Dinge erzählt habe, von denen ich eigentlich gar nicht vorhatte, sie zu erzählen oder zu offenbaren? Das lag einfach an dieser Person. Da ist mir erst einmal klar geworden: Ja, zwischen Psychologen und Psychologen gibt es Welten.