Wolf Jung ließ vor seiner Krebserkrankung eine Vorsorgevollmacht und ein Testament mit seiner Frau aufsetzen.

Ich weiß, dass man sterben muss, jeder muss sterben, aber mir ist es auch egal, ob ich mal sterbe oder nicht. Mir ist es nur nicht egal wie. Mein Bruder, der in [südamerikanisches Land] jetzt ja gestorben ist Anfang des Jahres, seine Knochen waren voller Metastasen und der konnte also nicht mehr telefonieren und das muss auch ganz schlimm sein, das finde ich, ist also eine ganz schlimme Geschichte.
Also das ist das einzige, wovor ich Angst habe, man kann sich ja nicht davor verschließen, dass man einmal stirbt.
Elvis Presley ist gestorben, also kann ich auch sterben, sage ich einmal. Aber nur, dass man eben einigermaßen friedlich einschläft. Das ist das, was mich dann dabei- das Einzige, wo ich ein bisschen Sorgen habe. Oder, dass man im Alter dement wird und in einem Heim landet, wo man also schlecht behandelt wird. Was es ja auch ab und zu mal gibt. Das ist das, wovor ich Angst habe. Sonst eigentlich nicht, nein. 
 
Haben Sie denn da irgendetwas speziell geregelt, so auch bevor Sie vielleicht ins Krankenhaus gekommen sind?

 
Alles. Alles geregelt. Ich habe eine Vorsorgevollmacht, wir haben ein Testament gemacht und also es ist alles geregelt von uns. Das ist ein ganzer Ordner voll, durch einen Notar bestätigt, weil ich möchte nicht, dass meine Frau nachher durch die Kinder oder irgendwie, die natürlich nicht so gut auf sie zu sprechen sind, weil sie eben die Mutter verdrängt hat, dass es dann Probleme gibt. Das will ich nicht. Sie hat jetzt mit mir das Leben verbracht, schon viele Jahre und das muss auch geregelt sein. Also das ist alles in festen Tüchern. Das ist man dem Partner einfach schuldig, wenn man mit jemandem- oder ist jetzt zwar meine Ehefrau, klar, wir hatten am Anfang auch noch Gütertrennung gehabt, die habe ich aufgehoben. Und das ist man dem Partner einfach schuldig, dass man das nicht alles mit offenen Augen- das Umfeld nicht mehr da ist und der andere hat die Probleme. Das mache ich nicht.
 
Aber haben Sie das jetzt speziell auch durch Ihre Krebserkrankung dann geregelt oder auch schon vorher?
 
Eigentlich schon vorher. Die Krebserkrankung hat überhaupt keine Auswirkungen darauf, weil ich durch die Krebserkrankung mein Leben eigentlich nicht so sehr verändert habe, außer dass ich aufgehört habe zu arbeiten. Und natürlich solche kleinen Nebenwirkungen, die man sonst so hat. Aber ansonsten habe ich das eigentlich- war ich vorher so, dass ich das gemacht habe. Also die Krankheit hat mich nicht dazu geführt, das zu tun. Das habe ich vorher getan.