Wolf Jungs Ärzt*innen hatten verschiedene Empfehlungen und er fand es schwer, selbst zu entscheiden.
Also ich hatte mir- also die unterschiedlichen Behandlungsmethoden wusste ich am Anfang gar nicht. Dadurch, dass ich natürlich in der Selbsthilfegruppe war und meine Frau auch ein paar Informationen- wusste ich natürlich schon, dass es Bestrahlung gab, man konnte auch Hormontherapie machen und es gab die Prostatektomie. Und mein Urologe wollte mir Tabletten geben. Und das Krankenhaus in [Großstadt] hat gesagt: "Nein, das hat keinen Zweck, wir müssen operieren." Und dadurch musste ich mich natürlich entscheiden, weil der Patient ist ja derjenige, der sich entscheiden muss, kein Arzt nimmt mir meine Entscheidung ab.
Und da musste ich mich natürlich ein bisschen damit beschäftigen. Und hatte mich nur gewundert, dass der eine Arzt das gesagt hat, ein Urologe, den ich heute auch noch sehr schätze, aber das Krankenhaus etwas anderes gesagt hat. Mittlerweile weiß ich, dass es unterschiedliche Blickrichtungen gibt und auch unterschiedliche wirtschaftliche Interessen gibt. Eine Prostatektomie bringt dem Krankenhaus circa 10.000 Euro ein. Das heißt natürlich, sie haben Interesse daran, zu operieren. Das muss man mal ganz klar so sehen. Also sie haben mir beide aus ihrer Sicht erzählt, wie es ist und ich habe mich dann letztlich für die Operation entschieden.