Rüdiger Schnelte erklärt sich seinen guten Verlauf damit, dass er immer sportlich aktiv war und möchte den Sport auch nach seiner Behandlung nicht missen.
Mein großer Vorteil, denke ich, ist, ich war sehr sportlich unterwegs. Ich mache sehr viel Sport, bin sehr fit gewesen, habe jetzt natürlich die Zeit der Nachsorge am Anfang nicht gewusst, dass ich vieles nicht so darf wie vorher. Ich habe relativ früh gleich größere Wanderungen gemacht, bergauf, bergauf, 10, 15 Kilometer gelaufen, habe hier zwei Eimer Wasser getragen, also jeweils 10 Kilo, was alles nicht sein darf. Das habe ich dann in der Klinik dort natürlich erfahren und habe mich dann etwas zurückgenommen, weil alle anderen gesagt haben und gezeigt haben, dass das, was ich mache, nicht in Ordnung wäre. Das könnte einen Rückfall geben. Aber meine Konstitution ist eigentlich so gut, dass ich trotzdem etwas mehr gemacht habe als fast alle anderen. Und ja, das merke ich jetzt. Ich bin jetzt seit, ich glaube, elf Wochen. Also nein, nach der Operation sind es elf Wochen. Und dort wurde uns ja mitgeteilt, drei Monate, also 12, 13 Wochen sollte man sich nicht stark belasten. Dann kann man wieder mit Sport ein bisschen intensiv anfangen, Fahrrad fahren erst ein halbes Jahr später, so ist uns gesagt worden. Ich bin auch zu allen Vorträgen hingegangen. Außer Ernährung brauche ich nicht, weil wir uns hier sehr gut schon immer ernährt haben. Das ist ein Thema, was ich dann, ich kenne das ganze Thema mit Nüssen und Kräutern und frisch kochen und so weiter. Wir essen nie was aus der Dose, so gut wie nichts, schon seit vielen Jahren. Wir essen immer frisch, Gemüse viel, also alles das, was eigentlich positiv ist. Ich selber habe auch nie geglaubt, dass ich mal sowas bekomme, weil ich eigentlich topfit war, eigentlich jetzt noch relativ fit. Ich mache jetzt hier oben in der Wohnung schon wieder, ich habe ein paar eigene Geräte, ich bin in der Fitnessbude gewesen immer und mache jetzt schon die ersten drei, dreimal habe ich jetzt selbst oben trainiert. Zweimal die Woche mache ich das. Heute bin ich dann wieder dran, einfach um den Körper wieder in Form zu bringen. Ich merke natürlich, dass der Puls viel schneller hochgeht, das heißt, ich merke die lange Ruhephase schon sehr extrem. Aber ich kann da gut mit umgehen, ich kann auch mit hohen Pulsfrequenzen arbeiten. Das macht das Herz und der ganze Kreislauf eigentlich gut mit. Ich nehme, das ist vielleicht auch noch mal ein ganz wichtiger Punkt, ich nehme überhaupt keine Medikamente, noch nie, außer Antibiotika, wenn irgendwo mal was ganz Ernstes war, dass man das mal kurz bekämpft. Aber sonst gar nichts. Und ich habe auch keine Kopfschmerzen, ich habe also keine sonstigen Probleme körperlicher Art. Ja, und ja, so fange ich jetzt langsam wieder an, mich da so ranzuarbeiten, nicht mehr ganz da hin, wo ich war. Das brauche ich jetzt glaube ich nicht mehr, das ist im Kopf gewachsen jetzt, dass ich das gar nicht mehr unbedingt jetzt extrem noch was beweisen muss, sondern ich mache meinen Sport und da bin ich dann wahrscheinlich auch zufrieden. Das Problem ist ja, dass ich ja kein Testosteron sowieso mehr bilde, von daher kriege ich auch keinen Muskelaufbau. Das was ich habe, habe ich, aber das will ich ein bisschen halten, meine körperliche Fitness, aber ich will dann nicht noch wieder mehr, als ich vorher hatte, da komme ich dann nicht mehr hin. Irgendwo ist es gut, ich bin 73 jetzt, also man muss auch mal den Ball flach halten.