Rudolf Kammerer hatte die Wahl, bei der er sich durch einen Freund und seinen Urologen beraten ließ.

Und dann hat man mir die Wahl gestellt. Entweder operieren oder bestrahlen. Dann habe ich nach Rücksprache mit meinem alten Freund, einem [aus einem europäischen Land] Chirurgen gehalten- er hat mir dazu geraten, in jedem Fall in meinem Alter zur Bestrahlung. Weil diese Operation, das ist ja etwas ganz Großes und er meinte, dass man so hohe Erfolge mit dem Bestrahlen hatte, dass das also irgendwie eine Riesenchance ist, dass das gut geht. Ich habe mich dann spontan entschlossen. Mein Urologe hat das natürlich auch bejaht und hat gesagt: "Okay, dann bestrahlen wir." (...)
Der Urologe ist ein jüngerer Mann aus dem Nachbardorf, der hat auch einen sehr guten Namen, mit dem habe ich dann auch ebenso geredet und eben wegen Bestrahlen. Da weiß ich noch, sage ich: "Was ist denn das beste?" Da sagt er: "Ja, das sicherste ist eine Operation, aber das zweitsicherste ist also die Bestrahlung." Dann habe ich gesagt: "Also." Habe ich gesagt: "Das zweitbeste ist auch nicht das schlechteste. Nehmen wir das zweitbeste." Dann hat er gelacht und hat gesagt: "Das habe ich Ihnen schon angesehen, dass Sie sich bestrahlen lassen."
Und da habe ich zu ihm gesagt: "Was könnte man garantieren durch Bestrahlung?" Und da hat er gesagt: "Garantieren kann man überhaupt nichts in der Medizin. Aber nach meiner Erfahrung, wenn die Bestrahlung gelingt, sind Sie mindestens zehn Jahre dann störungsfrei." Da habe ich gesagt: "Ich bin jetzt 67, in zehn Jahren bin ich 77. Wenn es zehn Jahre hält, dann ist das schon einmal ein riesen Erfolg gewesen." Ich werde jetzt 74 und mit Bestrahlen, hoffe ich, dass ich vielleicht noch ein paar Jährchen anhängen kann, wenn es Gottes Willen ist oder sonst habe ich gelebt, habe gut gelebt, glücklich gelebt, bin ich zufrieden.