Bei Rolf Fuchs ist auch nach 14 Jahren die Sorge im Hinterkopf immer noch da.

Ja und Sie sagten ja gerade, dass Sie froh sind, dass der Krebs ja erst einmal besiegt ist. Wie ist denn jetzt diese lange Zeit für Sie gewesen, so auch mit der Nachsorge? Wie fühlen Sie sich eigentlich mit dem Wissen, dass es erst einmal weg ist? Haben Sie noch ungute Gefühle, Sorgen oder so?

Ja, also ich glaube, das macht jeder Prostatakrebspatient durch. Am Anfang gehen sie alle Vierteljahre zum Urologen, lassen sich das Blut abnehmen für den PSA-Test. Und dann geht man sorglos so dahin, ab dem Moment, wo die Assistentin die Nadel reinsticht, kann man nicht mehr schlafen. Und das hört auch nach 14 Jahren nicht auf. Ich gehe zwar heute nur noch einmal im Jahr, weil nach so langer Zeit... Ja, man geht erst im Vierteljahr, dann, wenn er zwei Jahre gut ist, kann man auf ein Halbjahr verlängern und ich habe dann nach fünf Jahren auf ein Jahr verlängert. Ich gehe also heutzutage einmal im Jahr zum Urologen und lasse den PSA-Test machen. Aber wie gesagt, im Hinterkopf ist die Sorge dann immer da. Oder man bekommt es mit der Angst zutun. Natürlich mildert es sich irgendwo im Lauf der Jahre. Aber man ist nie sicher. Ich hatte in unserer Gruppe einen Krebspatienten, der ist mit 50 operiert worden, hatte 20 Jahre lang Ruhe und im 70. Lebensjahr kam das Rezidiv wieder. Also nach 20 Jahren. An sich ein schöner Behandlungserfolg, er war 20 Jahre gesund. Aber für ihn natürlich ein bitteres Erlebnis.