Reinhard Stockmann betont die Relevanz von Mimik und Gestik im Gespräch mit Ärzt*innen.
Ja, zuhören. Mal einen Moment zuhören. Und vielleicht auch den Patienten mal anschauen. Man muss sich auch mal in die Augen schauen. Zuhören und in die Augen schauen und sagen, okay, was will er. Nicht so nebenbei schon, was weiß ich da, irgendwelche anderen Dinge tun oder ständig nur vor dem Ding sitzen und tippen und tippen und tippen. Und man sitzt da und erzählt und dann hört er zu, er schreibt, er hört zu, aber er sieht deine Mimik nicht, er schaut dir nicht ins Gesicht, er erkennt nicht vielleicht, wie verzweifelt man ist. Man kann das sagen, ja, aber das Gesicht oder die Augen oder/ spielt dabei auch eine Rolle. Das ist, sage ich mal jetzt, bei meinem heutigen Hausarzt nicht der Fall. Deshalb bin ich mit ihm auch schon aneinandergeraten. Weil der für mich ein junger Mann ist, lassen wir ihn mal 52 sein. Beim letzten Mal habe ich gesagt, ich muss mal überlegen, ob ich nicht mit meinem Bein und dem ganzen Geschiss nochmal eine Reha beantrage. Ich sage, ich habe 48 Jahre eingezahlt in die Krankenkasse. Da sagt er: "Das Geld ist schon lange weg. Wir sind doch nicht mehr in den 70er, wo man nochmal Ruckzuck eine Kur macht. Für Sie kostet das die Krankenkasse 10.000 Euro." Da habe ich gedacht, wo bist du denn hier? Welcher Film läuft? Ich sage, ja, ja, bin dann aufgestanden und bin gegangen. Da habe ich gedacht, musst du dir nicht anhören (lachend). Musst du nicht.