Reinhard Stockmann ist aufgrund der Krebserkrankung offener und direkter geworden.
Ja, ich bin offener. Nein, offen war ich eigentlich schon immer, aber ich sage eher schon mal meine Meinung zu Dingen. Ich achte drauf, wer mir gegenüber ist. Wenn ich mir anschaue und sage, hat es Sinn oder hat es keinen Sinn, offen zu reden oder etwas offen zu sagen oder zu kritisieren. Macht es Sinn? Dann tue ich es. Dann sage ich ganz offen und frei meine Meinung raus. Ganz offen. Aber wenn ich das Gefühl habe, das hat sowieso keinen Sinn, dann sage ich es nicht. Dann halte ich mich zurück und, sag mal, gebe ich keinen Tipp oder keinen Rat oder spreche da irgendwas nicht an. Da schaue ich mal. Das hat mich verändert, zu sagen, okay, ich sage offener das, was ich denke. Wesentlich offener. Aber ich schaue mir vorher jemanden an, mit dem ich rede, spreche. Ich sage mal, ich habe, 37 Jahre immer mit Menschen zu tun gehabt, meistens, wo ich Abteilungsleiter war. Es waren immer so 20 bis 40, 50 Menschen, mit denen ich zu tun hatte, die mit ihren Sorgen, mit ihren Problemen dann auch zu mir gekommen sind. Da meine ich, so ein bisschen Menschenkenntnis ist da, jemanden anzuschauen und an der Mimik, an dem ganzen Gehabe, Getue zu sehen und zu sagen, es hat Sinn oder das hat keinen Sinn.