Reinhard Stockmann hat Verständnis, wenn die Selbsthilfe nicht für alle der richtige Weg ist.
Also wenn das Thema auf Krebs kam, dann habe ich das ganz offen gesagt. Weil ich muss das nicht verheimlichen. Mache ich auch heute nicht. Weil ich habe auch Männer angesprochen, im Umkreis oder im Umfeld, wo ich wusste, dass die Prostatakrebs haben, hatten. Die haben zum Teil ganz abweisend reagiert. Wenn ich die angesprochen habe und gesagt: "Warum kommst du nicht mal in die Prostata-Selbsthilfegruppe, um deine Erfahrungen da weiterzugeben, wenn du keine Hilfe brauchst?" Das war für die überhaupt kein Thema. Das haben die, ja, strikt abgelehnt. Die wollten da gar nicht weiter darüber reden. Ich habe das gespürt und habe das dann auch sein lassen. Ich habe da heute auch keinen Kontakt mehr zu. Die brauchen niemanden, obwohl vielleicht sie Probleme haben, aber sie brauchen keinen oder wollen es nicht. Es ist ja auch so in der Prostata-Selbsthilfegruppe, es kommen eigentlich einige, die sich Informationen holen wollen. Und wenn dann in der Gruppe jemand von seinem Krebs anfängt zu sprechen, welche Probleme er hatte und, und, und, dann sagten die: "Das kann ich nicht, ich kann mir nicht das Gejammer von anderen anhören. Das will ich nicht, ich werde nie wiederkommen." Da habe ich Verständnis für. Das muss nicht jeder können.