Ralf Sauer fand es hilfreich, dass sein Arzt sich Zeit nahm, ihm zuhörte und seine Fragen beantwortete.
Was sich meistens schon
erfüllt hat als Botschaft: Sprecht mit den Patienten offen. In der
Form, wie sie mit mir gesprochen haben: offen, vertrauenserweckend und
sich Zeit nehmend. Und das muss ich schon sagen, in [Großstadt] war
ich bei einem Arzt, der gerade aus dem OP kam und er hat sich
hingesetzt und hat dann nicht auf die Uhr geguckt und gesagt:
"Jetzt muss ich gleich gehen", sondern er hat sich die Zeit
genommen, bis ich keine Fragen mehr hatte. Gerade in dem Moment, wo
diese Diagnose gestellt wird, ist man ja sehr niedergeschlagen. Und da
hilft die Zeit, die ein anderer schon allein durch zuhören mit
einem verbringt, sehr. Und wenn man dann auch noch die richtigen
Informationen kriegt, ist das sehr gut. Das war bei allen Ärzten,
mit denen ich gesprochen habe, so. Wo ich dann weniger Verständnis
habe ist, wenn Sekretärinnen oder Schwestern nicht direkt das
Gespräch mit einem führen. Aber das ist vielleicht in so einem
Klinikum einfach so. Also, auch da, wo ich mich dann habe operieren
lassen habe ich mich am Anfang sehr allein gelassen gefühlt. Man
kommt hin, hat sein Zettelchen, seinen Laufzettel und dann lassen sie
einen eine halbe Stunde auf dem Flur stehen. Da ist kein Stuhl, nichts.
Dann steht man da vor dem Sekretariat und dann kommt irgendeine andere
Ärztin: "Warum stehen Sie hier so lange?" -
"Ja", sage ich, "ich warte." - "Das geht ja
nicht." Also, die sieht das ein. Es war dann etwas ganz Anderes,
als man dann mit dem Doktor gesprochen hat. Wenn man dann einmal in dem
Ablauf, in dem Klinikum drin ist, dann hat es wieder funktioniert. Aber
vorher muss man oft warten, bis man die Papiere hat und bis alles so
läuft. Vielleicht sind nicht alle, ich sage einmal, geschult im
Umgang mit Krebspatienten. So ausgebildet, dass sie darauf richtig
Rücksicht nehmen
können.