Rainer Wolffs Arzt hat die Botschaft kurz vor Weihnachten übermittelt, was aber auch einen Vorteil hatte.
Denke mir: Ja okay,
dann lass einmal eine Biopsie machen und am 21. Dezember, sprich drei
Tage vor Heiligabend, kam dann die wunderschöne Meldung: "Sie
haben Krebs, Herr [Name]. Prostatakrebs." Es ging also so
vonstatten, dass er angerufen hatte: Ich möchte doch mit meiner
Frau zusammen bitteschön zu ihm noch einmal in die Sprechstunde
kommen und da hat er das dann eröffnet. Das heißt, das
Weihnachten war nicht mehr so lustig. Hatte aber einen Vorteil: Wir
hatten an dem Weihnachten- Weihnachten treffen wir uns immer
entweder bei meinem Bruder oder hier bei uns mit den Kindern zusammen,
damals jedenfalls noch, heute klappt das nicht mehr so ganz, und wir
hatten die Familie zusammen und dann habe ich allen auch gleich erst
einmal erzählt, was Sache ist. Und das war eigentlich sehr gut, das
hat auf der anderen Seite, sage ich einmal, das Fest irgendwo wieder
rausgeholt, vor allen Dingen im Gespräch mit den Kindern ging es
dann nicht nur um Prostatakrebs, sondern um alles was so bisher gewesen
ist. Mit den Kindern, mit der Erziehung und so weiter und so fort. Das
war so ein im Endeffekt unheimlich positives Gespräch und ich war
im Nachhinein auch froh, dass ich an Weihnachten, merkten sowieso alle,
dass ich nicht ganz gut dabei bin, von der Diagnose erzählt
habe.