Die Erfahrungen von Lothar Weber

Portrait Lothar Weber ist 72 Jahre alt, verheiratet und hat einen Sohn. Bereits berentet bekam er im Sommer 2011 die Diagnose Prostatakrebs. Als Behandlungsmethode wählte er der Brachytherapie und ließ sich Seeds implantieren, womit er sehr zufrieden ist. Er spreche nicht gern über die Erkrankung.

Über zehn Jahre hinweg ließ Lothar Weber immer wieder einmal seinen PSA-Wert messen, bis dieser im Sommer 2011 rapide anstieg, woraufhin eine Biopsie veranlasst wurde. Im Verlauf stellte der Arzt Prostatakrebs fest und Lothar Weber habe es ein paar Tage „runtergehauen“. Er habe die Diagnose aber schnell verkraftet und sich gesagt: Jetzt muss etwas unternommen werden.

Im Gespräch mit seinem Urologen schlug dieser ihm drei Möglichkeiten der Behandlung vor: Totaloperation, punktuelle Bestrahlung oder eine Seed-Implantation. Lothar Weber erinnert sich, sich durch Gespräche mit seinem Arzt und eigener, zeitintensiver Internetrecherche schließlich für die Seed-Implantation entschieden zu haben. Vor den Gesprächen machte er sich viele Notizen, die er dann gemeinsam mit seinem Arzt besprach.

Bei der Operation, die komplikationslos verlief, wurden fünfzig Seeds eingesetzt. Nach vier Tagen konnte er nach Hause und hatte keinerlei Beschwerden oder Schmerzen. Als Veränderung bemerkte Lothar Weber seit der Implantation, dass er öfter auf Toilette gehen müsse. Außerdem lebe er damit, dass er seine Potenz verloren habe, aber das sei für ihn in seinem Alter auch nicht mehr ausschlaggebend. Mit seiner Ehefrau gäbe es diesbezüglich keine Probleme.

Die Behandlung habe angeschlagen und den PSA-Wert sehr stark verringert. Er sei froh, die Entscheidung für die Seed-Implantation getroffen zu haben. Vierteljährlich gehe er zu Nachsorgeuntersuchungen, ohne sich viele Gedanken darüber zu machen. Es beruhige ihn weiterhin, dass sein Urologe ihm bestätige, dass sich die Prostata verkleinert habe und auch sonst alles in Ordnung sei.

Lothar Weber spreche generell wenig über die Erkrankung. Zunächst hätten nur seine Frau und sein Sohn davon gewusst. Bei einem Treffen von engen Freunden und Verwandten berichtete er beiläufig von seiner Prostatakrebsdiagnose. Das Wissen, dass sein Krebs langsam wachsend sei und somit der Befund für ihn nicht lebensbedrohlich war, habe Lothar Weber geholfen. Für die Zukunft wünsche er sich, dass sein gesundheitlicher Zustand so bleibt und es seiner Familie gut gehe.

Das Interview wurde Mitte 2013 geführt.

 

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