Klaus Steiners Ärzt*innen wiesen ihn nicht auf die Möglichkeit der Aktiven Überwachung hin.

Aber Sie fühlten sich dennoch gut aufgeklärt und behandelt von den Ärzten?

Nein, von den Ärzten nicht, nur aufgrund meiner Informationen von den Unterlagen, der Selbsthilfegruppe und aus dem Internet. Ich hatte ja zwischenzeitlich vier Urologen konsultiert und da hat mich natürlich keiner auf die Aktive Überwachung hingewiesen. Die wird von den meisten Urologen nicht akzeptiert, also nicht befürwortet, obwohl die Aktive Überwachung nach S3-Leitlinie von, ich glaube, 50 oder 60 Urologen erstellt worden ist.
 
Also das hat Sie dann auch irgendwie im Nachhinein enttäuscht oder war das dann schwierig für Sie, sich da den Weg zu suchen, den Sie gegangen sind?


Nein, ich habe mir die Zeit genommen und habe dann wenig vor dem Fernseher gesessen und habe andere Aktivitäten etwas zurück gestellt, weil ich gesagt habe: Es ist mein Leben und sich nur auf Ärzte verlassen, ich meine, was da rauskommt, das hört man ja jeden Tag in der Zeitung.