Bei Kay Hahn setzte Entspannung ein, als sein PSA-Wert bei den regelmäßigen Kontrollen sank.
Na ja, und dann fing eben eine eigentlich monatelange Zeit an, erst einmal zur Ruhe kommen, diese ganzen Behandlungen, zu Ärzten laufen, Psychotherapie angefangen. Na ja, das alles so Schritt für Schritt anzunehmen, was da mit mir passiert. Und das war gut. Das war einfach gut, diese Zeit zu haben. Und es ist so diese Auseinandersetzung mit dem inneren Drama, diesen Ängsten um: Werde ich sterben? Werde ich schlimm krank? Werde ich leiden müssen? Werde ich vielleicht doch operiert werden müssen? Das ist in mir nie großartig laut und dramatisch abgelaufen, aber das, es ist ja die ganze Zeit, ist es mit da. Das läuft im Untertext mit und mal kommt es in einem Gesprächen bisschen weiter raus und mal nicht.
Und erst im Nachhinein, als ich, ich würde einmal sagen, mein zweiter PSA-Wert, weil jetzt klar ist, alle drei Monate wird PSA-Wert kontrolliert. Als der zweite Nachkontrollwert immer noch niedriger war als mein Einstiegswert. Und ich dann noch einmal in Kombination in der Selbsthilfegruppe war und da auch noch einmal wieder andere Geschichten gehört hatte, ich glaube da hat es angefangen in mir, dass Entspannung eingesetzt hat. Wirklich so ein Gefühl von: Wow, du kannst möglicherweise noch zehn, zwanzig Jahre mit dieser Diagnose leben, ohne in dieses Drama reinzugehen und dich operieren zu lassen. Und ich denke einmal, das ist so. Also es ist ja erst [Zeitspanne] her und so seit [Monat] ungefähr ist Ruhe in mir eingeke- also, nicht einhundert Prozent Ruhe, aber es ist eine große Entspannung eingetreten.