Kay Hahn fühlte sich wie im Film.
In dem Moment bei dem
Arzt drinnen, was habe ich da empfunden? Also ich habe gleichzeitig
bleiernde Schwere gespürt, "Uff", dann weiß ich, in
mir kam immer die Stimme: "Wow, das gibt es ja nicht, wow."
Also so ein Gefühl von: Das hat so eine unendlich große
Dimension, wie ich das bisher noch nicht kannte, von Ereignissen,
Dingen. Ich weiß, ich habe mit mehreren telefoniert und auch auf
dem Heimweg hatte ich immer das Gefühl "Wow." Also und
das ist nicht nur Angst, das war eine Mischung von auch Erstaunen,
wirklich tief-betroffen, so ganz tief-erschüttert-Sein, so ganz
unten drin rüttelt es an mir und so eine Anfrage an: "Jetzt
muss wirklich etwas passieren." So. Ich war lustigerweise wenige
Monate vorher im Kino, da gibt es diesen Film [Kinofilm], da geht es um
einen Hirntumor und der beginnt damit, wo der Mann im Sprechzimmer sitzt
und von seinem Arzt die Hirntumor-Diagnose kriegt. Und ich saß bei
meinem Arzt und musste an diesen Film denken, weil da war so viel
identisch, dieses: "Der redet und redet und ich versuche mit meinem
Gefühl klarzukommen." Aber es ist, und das ist auch eher so
bei mir, wenn ich erst einmal mit so etwas konfrontiert bin, dann ist
das mehr hier im Kopf, dann denke ich darüber und dann wird die
Form gewahrt und dann bleibe ich erst ruhig, nach außen bleibe ich
oft ruhig und die richtige Dimension, die kam eben erst in dem Telefonat
mit meiner Freundin. Wo dann wirklich also die Angst auch vor Leid und
den Auswirkungen dann wirklich spürbar war. Wo sich dieses
Gefühl ausbreiten konnte in mir. Solange der Arzt redet und redet,
breitet sich kein großes Gefühl aus, da bleibe ich im Kopf und
da höre ich und das war so eine Mischung von: Ich höre das
und gleichzeitig überlege ich schon: Wie werde ich damit umgehen
und ich bin skeptisch und glaube und
so.