Kay Hahn entschied sich gegen eine Operation die ihm von den Ärzt*innen empfohlen wurde.
Gut, was dann eben noch war in der Zeit, ist, dass ich zu zwei [Name der Großstadt] Chirurgen gegangen bin und mir chirurgische Meinungen dazu-. Ich bin dann mit meiner Diagnose hingegangen und sowohl an dem [Universitätsklinikum] als auch im [Städtisches Klinikum], die beiden Ärzte, die mir so in [Großstadt] wahlweise empfohlen wurden oder die meiste Operationserfahrung haben, die waren freundlich zu mir, aber eben auch ganz klar: Operieren und ansonsten, alles andere ist eine Mischung aus fahrlässig, dumm und in meinem Alter überhaupt nicht angezeigt.
Na ja, jetzt überlege ich gerade, der- also natürlich die Auseinandersetzung rund um: Lasse ich mich operieren oder nicht. Was spielt da eine Rolle, das Eine ist mein Unversehrtheitsgefühl des Wunsches: Ich möchte einfach heile bleiben und beisammen bleiben. Und natürlich die Angst vor den Nebenwirkungen einer Operation, also Angst, meine Sexualität so verändert zu haben oder zu verlieren. Die Sorge, inkontinent zu werden, hatte ich nicht wirklich, also irgendwie so das Gefühl: Da bin ich so jung, das wird mein Körper schon hinkriegen, das hat mir der eine Chirurg auch relativ deutlich gemacht, dass die Chancen da recht gut wären. (...)
Das ist ja, man sitzt beim Arzt und hört das so und kriegt das erst im Nachhang, wenn man so wieder zuhause ist, mit, wie das da gemacht wird, also wie einem verkauft wird: "Die OP ist der Hit und die Nebenwirkungen, ich nenne sie Ihnen zwar, aber wir tuen einmal so, als würden die gar nicht eintreten." Und bei beiden Ärzten hatte ich nicht das Gefühl, es macht Sinn, mit denen großartig darüber zu reden, das war so die kurze Informationsveranstaltung und: "Hier haben Sie alle Unterlagen und melden Sie sich schnell, damit wir das machen können."
Also beide waren schon auf eine Art informativ, aber beide und das zog sich eigentlich bei den allermeisten Ärzten durch, interessieren sich nicht dafür, was es bei einem auslöst, wie es einem damit geht. Also, ob sie sich wirklich nicht interessieren, weiß ich nicht, aber es gehört scheinbar nicht in ein Arztgespräch mit hinein und es wird verharmlost. Also entweder es wird die Angst aufgebauscht oder die Nebenwirkungen werden verharmlost und das war schon eine spannende Erfahrung.