Helmut Wurm ist Fatalist und denkt, dass er noch viel Zeit hat, sich übers Sterben Gedanken zu machen.

Also für die Zukunft etwas wünschen, das kann ich nicht sagen. Gesundheit gibt es nicht mehr. Palliative Chemie oder medikamentöse Betreuung bis zur Holzkiste. (lachend) Was soll man sich da noch wünschen? Dass es lange dauert? Dass es schmerzfrei ist? Na ja. Also da bin ich Fatalist, ich nehme es, wie es kommt. Es bleibt eh keinem etwas anderes übrig. Was habe ich gerade-? Aber das kann man- es kommt jetzt nicht spezifisch darauf an, was ich gerade gestern oder heute Morgen gehört habe.
 
Es war gestern, ein relativ junger Mann in Bayern fällt von einem 120 Meter hohen Schornstein, wo er irgendwelche Antenne ausrichtete. Ich bin sicher, er war kein Anfänger, er war ein Profi, er war schon zigmal auf so hohen Schornsteinen oder hohen Baugerüsten. Es war sein normales Arbeiten und er hat sich immer abgesichert. Und da ist irgendetwas dumm gelaufen. Also Du musst- der hat sich keine Gedanken gemacht, außer- ich schätze einmal 10 Sekunden braucht er für die 120 Meter. Zehn Meter pro Sekunde, ja.

Der hat sich dann noch Gedanken gemacht, aber nicht darüber, was morgen ist, sondern er hat sich vielleicht überlegt: Werde ich es überleben oder wie komme ich da unten an? Und dann war es auch schon zu spät. Also ich habe noch so viel Zeit im Vergleich zu ihm. Ich habe mehr als 10 Sekunden, (lachend) aber ich mache mir keine Gedanken.