Nach Verhandlung mit seiner Kasse bekam Dieter Bauer die Kosten für die Brachytherapie teilweise rückerstattet.

Dazu muss ich sagen, bei dieser Methode, die ich gewählt habe, musste ich, bevor das überhaupt losging mit der Brachytherapie zu einem dortigen Urologen, der mit dem Strahlentherapeuten zusammenarbeitet. Das ist ein Privatarzt, dort in [Großstadt], der hat mir ein Schreiben vorgelegt, dass die ganze Geschichte 2000 Euro kostet. "Ach ja." Sage ich: "Und meine Krankenkasse? Ich bin nicht privatversichert." - "Ja, Sie bekommen eine Aufstellung der Rechnung und können die einreichen."

Ja, das habe ich dann auch schließlich gemacht. Ich habe eingewilligt, Unterschrift geleistet: Ja, 2000 Euro, okay. Was macht man nicht alles, damit man wieder gesund wird. Und dann hatte ich zunächst Ärger mit der [Name der Krankenkasse]. Die haben mir geschrieben: "Die Brachytherapie ist kein anerkanntes Verfahren." Für die Versicherungen ist es eben nicht anerkannt. Und wenn ich so etwas machen wollte, hätten sie in [mittelgroße Stadt], glaube ich war das, ein anderes Krankenhaus, das mit ihnen zusammenarbeitet. "Ja." Sage ich. Dann habe ich denen  geschrieben. (…) Also ich habe meiner Krankenkasse geschrieben und meine Therapiefindung klar gemacht, um die Kosten wieder hereinzubekommen.

Dieter Bauer liest aus dem Brief an die Krankenkasse vor:

"Betreff: Behandlungskostenübernahme, Therapiefindung.

Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der [Name der Krankenkasse],
bei einer Vorsorgeuntersuchung im März diesen Jahres wurde bei mir trotz niedrigen PSA-Wertes von 2,23 ein aggressiver Prostatakrebs festgestellt, siehe Biopsiebericht. Eine zwingend notwendige Behandlung war also erforderlich. Zunächst war ich mit einer Operation einverstanden und ließ mich im [Name des Klinikums) in [Großstadt] und im [Name des Klinikums] in [Großstadt] beraten.

Privatdozent Doktor [Name des Arztes], Spezialist für nervenschonende Prostatektomie, untersuchte mich noch einmal eingehend. Ergebnis: Für mich käme, wenn überhaupt, nur eine teilweise nervenschonende OP in Frage. Dann fügte er noch hinzu: Es gibt Urologen, die in meinem Falle von einer Operation abraten, da ein Kapseldurchbruch wahrscheinlich ist.

Kurze Zeit später untersuchte mich einer der führenden Onkologen aus [Großstadt], der Urologe Doktor [Name des Arztes] in [Name der Staße einer Großstadt]. Er riet von einer Operation wegen zu befürchtender positiver Schnittränder ab. Er veranlasste ein MRT im [Name des Klinikums]. Ein zusätzliches Skelettszintigramm war ohne Befund.
 
Anhand vom Nomogramm der [außereuropäische Krebsfachklinik] in [außereuropäische Großstadt], gefüttert mit meinen Daten, habe ich für die nächsten fünf Jahre eine beschwerdefreie Überlebenschance bei OP von 82 Prozent. Dem gegenüber würde sich die neoadjuvante Bestrahlung und Brachytherapie mit HDR-Afterloading die positiven Aussichten auf 96 Prozent erhöhen. Während eines Aufenthaltes in [Großstadt] untersuchte mich der dortige Urologe Doktor [Name des Arztes], seinerzeit Mitentwickler der Brachytherapie, siehe Eignungstest.

Nach zusätzlich umfangreichen Recherchen im Internet, zum Beispiel Prostataselbsthilfegruppe [Name des Selbsthilfevereins] und [Name einer Organisation] habe ich mich für das kombinierte Afterloading entschieden. Es standen die Uniklinik [Großstadt] oder das [Name des Klinkums] in [Großstadt] zur Auswahl. Ich entschied mich für [Klinik in Großstadt], da die Klinik näher am Wohnort lag. Die Behandlung ist jetzt beendet. Ich habe die Therapie sehr gut vertragen und fühle mich wieder fit, siehe Abschlussbericht.
 
Bitte beachten Sie: Durch Vermeidung einer Prostatektomie sind der [Name der Krankenkasse] außer OP-Kosten auch die Kosten für mindestens zehn Tage Krankenhausaufenthalt und mehrwöchige Rehaklinik erspart geblieben. Ausrufezeichen. Da mein Urologe Doktor [Name des Arztes] in [Großstadt] zurzeit im Urlaub ist, konnte er bisher selbst keine Beurteilung abgeben. Er ist sicher gern bereit, dies nachzuholen, falls erforderlich.
 
Mit freundlichen Grüßen."