Die Erfahrungen von Detlev Winter
Detlev Winter ist 62 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder und zwei Enkel. 2012 wurde Prostatakrebs festgestellt. Sein Vertrauen in die Ärzte und eine positive Einstellung zum Leben gaben ihm Zuversicht bei der Entscheidung für eine Operation.
Bei einer Routineuntersuchung Ende 2012 beim Urologen stellte sich heraus, dass der PSA-Wert angestiegen war. Als dieser im Verlauf weiter stieg, wurde eine Biopsie veranlasst und daraufhin Prostatakrebs diagnostiziert. Detlev Winter sei geschockt gewesen, als der Urologe ihm eröffnete, dass drei der zwanzig Proben positiv waren. Er habe hektisch reagiert und sich gefragt, ob es nicht auch zügig zu Ende gehen könnte.
Detlev Winter machte sich einen Plan für sein weiteres Vorgehen und berichtete danach seiner Frau von der Diagnose und wie er dem Krebs begegnen wolle. Er habe sich von ihr eigentlich nur eine Bestätigung seiner Vorgehensweise gewünscht. Als seine Frau ihm viele Vorschläge für weitere Untersuchungen machte, fühlte er sich unverstanden. In einem späteren, ruhigeren Gespräch fanden beide gemeinsam heraus, dass seine Frau ihm durch Einholen weiterer Informationen eine Operation ersparen wollte. Um sich bezüglich einer Operation zu entscheiden, sprach Detlev Winter mit seinem Arzt. Weiterhin informierte er sich bei einem befreundeten Chirurg, der ihm zuriet, sich operieren zu lassen, wofür er sich dann auch entschied. Generell sei er vollen Vertrauens in die Ärzte und in der Hoffnung, dass das Ganze positiv verlaufen werde, an die Behandlung herangegangen.
Nach der Operation und der anschließenden Entfernung des Katheters sei er glücklicherweise nicht einen Tag inkontinent gewesen, was im Vorfeld seine größte Sorge gewesen ist. Leider ist trotz nervenschonender Operation Impotenz eingetreten. Ein verschriebenes Medikament habe er bisher aufgrund möglicher Nebenwirkungen noch nicht ausprobiert. Den anschließenden vierwöchigen Reha-Aufenthalt empfand er als sehr positiv, da er bezüglich seiner Operationsnarbe, die sich nicht sofort schloss, gut behandelt wurde. Seine Frau half ihm in praktischen Dingen; in seinem Umfeld redete er nur mit wenigen Menschen über die Erkrankung und hielt Unterstützung von Anderen nicht für zwingend erforderlich.
Die positive Darstellung seines Gesundheitszustandes durch seine Ärzte empfand Detlev Winter als hilfreich. Sein PSA-Wert sei derzeit sehr niedrig. Zu seinen beiden Kindern und den Enkeln habe Detlev Winter ein sehr gutes Verhältnis und er wünsche sich, dass er die nächsten Jahre gesund verbringen und mit seiner Frau weiterhin die Enkel betreuen könne.
Das Interview wurde Mitte 2013 geführt.
Alle Interviewausschnitte von Detlev Winter
Detlev Winter rät, eine klare Entscheidung zu treffen und nicht zu viele Ärzt*innen zu konsultieren.
Detlev Winter war berührt und geschockt, weil für ihn Krebs gleich Tod war.
Detlev Winter wünscht sich von seiner Krankenkasse eine adäquatere Betreuung.