Nicht mehr arbeiten können, Rente und Pensionierung
Wenn die Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, kann eine volle oder teilweise Erwerbsminderungsrente beantragt werden. In der Reha wird im Abschlussbericht dazu eine Einschätzung gegeben, die jedoch nicht bindend ist. Die Betroffenen stellen daraufhin in der Regel selbst einen Antrag auf Rente oder werden dazu aufgefordert.
Die Erkenntnis, nicht mehr leistungsfähig zu sein oder zu werden, war für viele unserer Erzähler ein langer Prozess und warf viele Fragen an die Zukunft auf. Während manche enttäuscht waren, dass sie nicht mehr arbeiten konnten, waren andere erleichtert, sich nicht mehr dauerhaft überfordern zu müssen. Wieder andere hatten sich eine Entlastung durch eine Rente erhofft, wurden aber anders beurteilt als sie erwartet hatten. Natürlich standen für die Betroffenen auch finanzielle Fragen im Raum.
Die Entscheidung, nicht mehr ins Berufsleben zurückzukehren, kostete Britta Eyfried viel Kraft.
Für einige unserer Interviewpartner war nach der Reha weiterhin unklar, ob sie wieder arbeiten können würden oder nicht. Manche hielten sich die Entscheidung noch offen. Andere waren ratlos, was ihre Möglichkeiten anging, insbesondere dann, wenn für sie aus finanziellen Gründen keine vorzeitige Rente in Frage kam (siehe Finanzielle Auswirkungen der Reha und Herausforderungen und Schwierigkeiten). Britta Eyfried befürchtete, keine Reha mehr bewilligt zu bekommen, wenn sie nicht mehr im Berufsleben stände. Manche unserer Erzählerinnen hatten das Gefühl, dass sich die Kostenträger die Verantwortlichkeiten gegenseitig zuschoben und sie selbst als Person nicht wichtig waren.
Seit Ali Kaya seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, denkt er über Erwerbsminderungsrente nach.
Für Julia Sommer kommt eine Berentung nicht in Frage, sie hätte dadurch zu wenig Geld.