Michael Hanter war zunächst enttäuscht, als die Ärzte ihn in seiner Hoffnung auf Schmerzfreiheit bremsten.

Ich hatte natürlich vor allem am Anfang die Hoffnung, dass es wesentlich schneller besser wird. Und da haben mir aber gleich am Anfang die zwei Ärzte den Zahn gezogen und haben gesagt: „Also jetzt fangen Sie mal an. Es soll eine Anregung sein auch für später, wenn Sie wieder im Beruf sind, dass Sie da weiter machen, dass Sie Ideen kriegen, welche Trainingsmethode Ihnen gefällt.“
Da war aber so insgeheim die Hoffnung: Mensch, jetzt trainiere ich hier jeden Tag, bis zu sieben Termine am Tag. Jetzt muss das doch besser werden. Das war am Anfang aber nicht der Fall. Es ging immer ein bisschen rauf und runter. Da waren aber auch super schlechte Tage dabei. Also ich habe da gemerkt: Jetzt mache ich doch so viel und es wird nicht besser. Das war so ein bisschen: Ach, jetzt bin ich schon hier und mache das, jetzt könnte ich auch dafür belohnt werden.
Aber ich konnte es dann immer besser loslassen und sagen: Okay, jetzt mach das halt, bleib dran. Am Anfang dachte ich: Mensch die Ärzte, die könnten dich doch ein bisschen aufbauen und sagen: „Ja, das wird besser.“ Die haben aber gesagt: „Langsam. Wenn Sie das Programm ein Jahr lang machen und Sie dann schmerzfreie Phasen haben, dann ist das schon gut.“ Und das wollte ich am Anfang vielleicht nicht so richtig wahr haben. Jetzt weiß ichinzwischen, dass das leider so ist.
[...]
Haben Sie dann die Aussage der Ärzte, dass das nicht so schnell geht, als einen schweren Rückschlag erlebt? Oder wie war das für Sie?

Ja, ich war zuerst ein bisschen sauer. Sauer ist vielleicht falsch gesagt: ein bisschen enttäuscht. Ich dachte mir: „Ja, die könnten mich doch jetzt ein bisschen mehr motivieren hier, könnten sagen: „Ja, das wird besser, bleiben Sie dran.“ Und da waren die sehr zurückhaltend. Aber im Nachhinein verstehe ich das.

Orthopädische Reha bei chronischen Rückenschmerzen