Die Erfahrungen von Margot Kirsch
Margot Kirsch ist zum Zeitpunkt des Interviews 79 Jahre alt. Sie ist mit Wilhelm Kirsch verheiratet und hat mit ihm drei erwachsene Kinder und drei Enkel. Vor der Rente managte sie vor allem die Familie, kümmerte sich um Kinder und Haushalt. Aufgrund von Arthrose, Rheuma und den damit einhergehenden Schmerzen beantragte Margot Kirsch mit ihrem Arzt eine Reha-Maßnahme, die sie zeitgleich mit ihrem Mann antrat, der in derselben Klinik eine kardiologische Reha (AHB) nach einem Herzinfarkt absolvierte.
Margot Kirschs orthopädische Reha war bereits genehmigt, als ihr Mann einen Herzinfarkt erlitt, in dessen Anschluss er ebenfalls eine Reha benötigte. Der Sozialdienst im Krankenhaus ihres Mannes war den beiden behilflich, für beide eine Reha in derselben Einrichtung zu organisieren. Dies war zwar etwas kompliziert aber letztlich erfolgreich (mit dem Argument, dass auf diese Weise Wilhelm Kirsch keine Begleitperson benötigte). So konnten sie beide in der gleichen Einrichtung ihr jeweiliges Reha-Programm absolvieren und das Essen und die Freizeit gemeinsam verbringen.
Insgesamt beschreibt Margot Kirsch diese letzte Reha als sehr positiv. Die Therapeutinnen erlebte sie als freundlich, nett und humorvoll, sie konnte das Salatbuffet bei den Mahlzeiten genießen, in der Werktherapie töpfern oder auch richtig Nordic Walking lernen. Außerdem erlaubte sie sich – mit Einverständnis ihres Arztes – wenn ihr Anwendungen nicht gefielen oder gut taten, diese nicht mehr aufzusuchen und stattdessen die Zeit für sich zu nutzen. Den Arzt in der Reha-Klinik fand Margot Kirsch ausgesprochen verständnisvoll und motiviert und es beeindruckte sie, dass er sich direkt in der ersten Woche bereits in die von ihr mitgebrachten Kranken-Unterlagen eingearbeitet hatte.
Margot Kirsch erzählt, dass sie gerne in der Therme war und „ihr Element“, das Wasser, ausgekostete. Auch war sie gerne im schönen, natürlich gestalteten Kurpark spazieren. In der Reha war Margot Kirsch durch die Medikation bereits schmerzfrei und konnte das Angebot daher genießen und gut für sich nutzen, so dass sie die Reha fast wie einen Urlaub erlebte. Daher wäre sie gerne noch länger geblieben, ihr Mann wollte aber nach Hause.
Neben den Erzählungen von dieser schönen Reha erwähnt sie aber auch, dass manches nicht optimal war. So waren die Wege zwischen den Therapien teilweise sehr weit und im Therapieplan war nicht ausreichend Zeit eingeplant, um die Therme zu besuchen. Auch war der Balkon des Zimmers nicht nutzbar. Außerdem behandelte der Masseur sie zu stark, so dass sie danach Schmerzen hatte und aufgrund von Brandblasen einige Tage nicht in die Therme konnte.
Margot Kirsch schätzt die stationäre Reha, um aus dem häuslichen Umfeld und den damit einhergehenden Verpflichtungen herauszukommen sowie auch neue Gegenden kennenzulernen und etwas Neues zu sehen. So wäre sie auch gerne mal an Nord- oder Ostsee zur Reha gegangen. Dies ließ sich mit dem Kostenträger allerdings nicht vereinbaren. Sie erzählt auch von sehr guten Erfahrungen mit selbstgezahlten Kuraufenhalten in einem nahegelegenen Kurhotel. Dort war sie für „einen bezahlbaren Seniorenpreis“ bereits mehrere Male mit ihrem Mann.
Zuhause bemüht sich Margot Kirsch seit dem letzten Reha-Aufenthalt nun um eine fleischarme Ernährung und ausreichend Bewegung, weil diese Dinge ihr und ihren Gelenken gut tun. Anderen empfiehlt sie, eine Reha mit Freude anzugehen, mitzuarbeiten und die Zeit und die Angebote zu genießen.
Das Interview wurde im Sommer 2014 geführt.
Margot Kirsch erzählt, wie unterschiedlich sie und ihr Mann die gemeinsame Reha gestalteten.
Margot Kirsch wurde von ihrem Rheumatologen gebeten, eine Reha zu machen.
Margot Kirsch wurde immer geholfen, wenn sie anfangs den Weg nicht fand.
Margot Kirsch genoss das Salatbuffet und erfreute sich an den Pfauen vor ihrem Zimmer.
Margot Kirsch fand das Baden der Hände in heißem Sand sehr hilfreich.