Britta Eyfried erzählt, dass das Thema Krankheitsbewältigung für sie in jeder Reha eine Rolle spielte.

Das Thema Krankheitsbewältigung war natürlich in jeder Reha Thema. Deshalb habe ich in jeder Reha, am stärksten natürlich in der Antidepressions-Reha, aber immer auch bei den MS-Rehas, war natürlich das Thema Krankheitsbewältigung Thema bei den psychologischen Gesprächen, bei den Therapien. Hm, ja. Es war eigentlich immer Thema.
Es ist ja auch Thema, weil letztendlich, wie soll man sagen? Wenn man, ja, wenn man gesagt bekommt, man hat mit einer chronischen Erkrankung zu tun, dann ist das ja keineswegs so, dass man das hört und sofort verdaut und ablegt. So funktioniert das ja nicht. Sondern man hat sich ja damit auseinanderzusetzen, dass man mit einer Krankheit umzugehen hat, die im besten Fall vielleicht zum Stoppen kommt. Aber im schlechtesten Fall sich weiterentwickelt, schwerere Auswirkungen haben wird und man immer wieder damit konfrontiert wird, dass einen die Krankheit eben bisschen stärker niederschlagen kann. Gleichzeitig lernt man natürlich auch mit dem ein oder anderen umzugehen. Man lernt sich einzuschätzen. Man stellt fest, auf die Situation reagierst du so und so. Man lernt sich kennen mit dieser Erkrankung. Das Umfeld lernt einen kennen mit dieser Erkrankung.
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Und da muss man einfach, wie soll man sagen, immer wieder im Laufe des Prozesses lernen, mit anderen Strategien auch umzugehen mit der Erkrankung, damit man bestimmte Erscheinungsformen einfach anders in den Griff bekommt. Ja, deshalb: Krankheitsbewältigung ist ein stetiges Thema. Ein fortentwickelndes, ein sich fortentwickelndes Thema, was je nachdem auch immer wieder anders gestellt werden muss. Aber gleichzeitig mit dem, was ich eben schilderte, geht natürlich einher, dass man auch Erfahrung damit sammelt und langsam, aber sicher, naja, cooler ist nicht das richtige Wort, aber man wird erfahrener mit bestimmten Krankheitsphänomenen. Und mit den Erfahrungen, die so im Laufe der Jahre kommen, geht man mit dem ein oder anderen Phänomen vielleicht auch mal ein bisschen lockerer um. Mit anderen Phänomenen ist man stärker betroffen. Man merkt auf einmal, es ist gar nicht so einfach mehr ins Konzert zu gehen oder in die Kirche zu gehen oder in die Oper zu gehen. Da gibt es ja Hürden, da gibt es Treppenstufen, da gibt es... also das Leben stellt einem immer wieder neue Anforderungen. Ich meine, das ist bei jeden Gesunden auch so, aber Krankheit hat noch mal ein anderes Spektrum, möchte ich sagen, an bestimmten Erfahrungen. Ist so.

Rehas bei multipler Sklerose und Depression