Andreas Gmähle erzählt, dass der Abschied für seine Kinder am schlimmsten war. Sie entschieden, dass er seine Familie während der Reha nicht besuchte.

Wie war denn der Kontakt zu Ihrer Familie während der ganzen Reha-Zeit? Wie haben Sie das gestaltet?
Telefonisch. Also wir haben sehr viel telefoniert. Eigentlich jeden Abend. Oft dann auch nochmal, weil dann habe ich spätnachmittags mit meinen Kindern telefoniert und abends nochmal mit meiner Frau. Und wir haben uns ja auch überlegt, ob sie auf Besuch kommen sollen oder ob ich mal Heim fahre. Aber, also das Heimfahren ist einfach an den Kosten gescheitert. Das hätte ich mit der Bahn machen müssen, weil ich ja mit der Bahn angereist bin.
Und wir haben dann doch festgestellt, dass eigentlich der Abschied an sich für die Kinder das Schlimmste war. Also, dass ich nachher weg war, das war gar nicht mehr so schlimm, weil wir haben ja jeden Tag telefoniert. Aber dieses Abschiednehmen. Das war für die eigentlich das Eindrücklichste oder negativ behaftetste Erlebnis. Und dann haben wir gesagt: „Mensch, solange wir das Gefühl haben, die können gut mit der Abwesenheit umgehen, besuchen wir uns auch nicht." Und, ja. Das ging gut. Und wir haben das dann auch so durchgezogen. Daheim war dann halt wieder Schule. Dann waren die auch beschäftigt. Also die Tage gingen gut rum, schnell rum.

Psychosomatische Reha bei Depression