Langanhaltende Symptome
Unsere Interviewpartner*innen schilderten in ihren Erzählungen eine Vielzahl von langanhaltenden Symptomen nach ihrer COVID-19- Erkrankung. Sie nannten zum Beispiel: Brainfog, Vergesslichkeit, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Heiserkeit, Wortfindungsstörungen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Kurzatmigkeit, Herzrasen, Pulsschwankungen, Muskelschwäche und/oder- schmerzen. Oftmals erlebten sie mehrere der genannten Symptome gleichzeitig. Auch sprachen sie davon, dass die Schwere der Symptome tagesformabhängig war und dass auch ab und an neue Symptome hinzukamen. Dies empfanden unsere Interviewpartner*innen auf Dauer als sehr anstrengend und sie waren deswegen oft sehr niedergeschlagen. Wie sich diese Symptome auf das Leben unserer Interviewpartner*innen auswirkten und wie sie im Alltag damit umgingen, können Sie unter Auswirkungen von langanhaltenden Symptomen sowie Leben mit langanhaltenden Symptomen weiterlesen.
Lother Winkler beschrieb, wie wechselhaft seine körperlichen Beschwerden waren.
Einige von ihnen hatten bereits vor ihrer COVID-19-Erkrankungen andere Erkrankungen, wie z.B. Krebs, Herzprobleme oder Depressionen. Einige berichteten, dass sie Schwierigkeiten hatten, die Symptome dieser Krankheiten von den langanhaltenden Symptomen zu unterscheiden.
Außerdem schilderten unsere Interviewpartner*innen, dass sich ihre „Kräftespeicher“ nicht wieder aufluden. So sprachen viele davon, dass auch trotz Ruhephasen ihre „Akkus“ nicht wieder aufgefüllt wurden und sie die Tage nur mit halber (oder weniger) Körperkraft bewältigen konnten, was sie sehr anstrengte und sorgte.
Einige berichteten von einer allmählichen Besserung ihrer Symptome nach Monaten oder sogar Jahren. Andere erlebten jedoch trotz einer anfänglichen Verbesserung Rückschläge, etwa durch weitere Infektionen oder erneute COVID-19-Erkrankungen. Wiederum gab es auch jene, bei denen keinerlei Besserung eintrat.