Nach der Reha

Unsere Interviewpartner*innen machten sehr unterschiedliche Aussagen darüber, wie sie sich nach ihrer Reha gefühlt haben. Während einige eine Verbesserung ihrer langanhaltenden Symptome am Ende der Rehabilitationsmaßnahme erlebten, bemerkten andere keine Veränderung. In manchen Fällen bemerkten unsere Interviewpartner*innen auch eine Verschlechterung. Nach einigen Wochen der Ruhe und Besinnung während der Rehabilitation bedeutete die Zeit nach der Rehabilitation auch die Rückkehr in ihren Alltag und dieser Übergang fiel einigen nicht leicht. Manche beschrieben nach wenigen Wochen nach der Reha oder sogar früher einen Zusammenbruch bzw. „Crash“.

Karl Metz empfand sein körperliches Befinden am Ende der Reha als schlechter und fühlte sich auch zu Hause nicht besser.

Lore Pfeffer hatte während der Reha alles getan, was möglich war und kam danach total fit nach Hause. Nach etwa vier bis sechs Wochen Arbeit brach sie zusammen.

Sina Steltner empfand die Reha als nicht optimal auf ihre Beschwerden abgestimmt und machte überwiegend negative Erfahrungen. Im Nachhinein konnte sie auch einige positive Aspekte erkennen.

Die Mehrheit unserer Interviewpartner*innen berichtete, als nicht arbeitsfähig aus der Rehabilitationsmaßnahme entlassen worden zu sein. Einige gaben an, im Rahmen der Reha über die nächsten Schritte informiert worden zu sein, während andere erzählten, dass sie keinerlei Informationen darüber erhalten hatten, wie es nun für sie weitergehen sollte. Dies verunsicherte sie sehr.

Natascha Kipp wurde nach langem Hin und Her als arbeitsunfähig entlassen, ohne darüber informiert zu werden, wie es nach der Reha weitergehen würde.

Ruth Mahler wurde als arbeitsunfähig aus der Reha entlassen, mit der Anmerkung „Arbeiten mit 6 Stunden und mehr“. Anschließend beantragte sie die Rente, doch ein begutachtender Neurologe konnte diese Bemerkung nicht nachvollziehen. 

Helen Struch wurde als arbeitsunfähig mit Einschätzung auf Wiedereingliederung aus der Reha entlassen, aber das war für sie zu dieser Zeit noch undenkbar. 

Im Rahmen der Rehabilitationsmaßnahmen lernten einige unserer Interviewpartner*innen Methoden kennen, die ihnen halfen, ihre Symptome im Alltag besser zu bewältigen. Als besonders hilfreich empfanden sie es, auf den eigenen Körper zu hören, seine Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren.

Karl Metz lernte sich beim Sport nicht zu übernehmen und seine Grenzen zu akzeptieren, dabei haben ihm vor allem auch Gruppengespräche geholfen.

Lena Eichner lernte während ihrer Reha Atemübungen kennen, die ihr auch danach noch beim Treppensteigen halfen.