Ablauf und Alltag einer stationären Rehabilitationsmaßnahme

Für einige unserer Interviewpartner*innen war das stationäre Reha-Setting eine völlig neue Erfahrung, während andere bereits zuvor an einer Rehabilitationsmaßnahme aufgrund anderer Erkrankungen oder aufgrund von Long-/Post-COVID besucht hatten. In ihren Erzählungen gaben sie Einblicke in ihren Alltag vor Ort und den Ablauf ihrer Reha, von Beginn bis zum Abschluss der Reha. 

Unsere Interviewpartner*innen erzählten, dass meist zu Beginn ihrer Rehabilitation ein Arztgespräch und eine ausführliche Untersuchung durchgeführt wurden, um das Behandlungsprogramm während der Reha-Maßnahme zu planen. 

Karl Metz hatte zu Beginn seiner Reha ein ausführliches Arztgespräch zur Therapieplanung und empfahl, sich auch im weiteren Verlauf der Reha aktiv bei Planungen zu beteiligen.

Bei Stephan Bergmann wurde während der Eingangsuntersuchung statt einer Behandlung der langanhaltenden Symptome eine Therapie gegen Asthma bronchiale und COPD eingeleitet.

Natascha Kipp berichtete, dass sie zu Beginn der Reha-Maßnahme einer gründlichen Untersuchung unterzogen wurde, bei der auch organische Schäden festgestellt werden konnten.

Der Alltag in den Rehakliniken war vor allem durch die angewandten Behandlungen geprägt. Einige Interviewpartner*innen erlebten die stationäre Reha in einer auf Long-/Post-Covid spezialisierten Klinik, während andere in Einrichtungen ohne diese Spezialisierung behandelt wurden. Die Behandlungen, die unsere Interviewpartnerinnen beschrieben, umfassten hauptsächlich Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Body-Mind-Therapie, Atemtherapie sowie Entspannungstechniken wie Qi Gong. 

Karl Metz schilderte die Therapiemöglichkeiten und den Tagesablauf in einer Rehabilitationsklinik, die auf Long-/Post-COVID spezialisiert war.

Die Mehrheit unserer Interviewpartner*innen nutzten ihre stationäre Reha-Maßnahme, um dem Alltag zuhause zu entfliehen und sich voll und ganz auf sich selbst und ihre Behandlungen zu konzentrieren. Manche verzichteten auch bewusst auf Besuche von Familie und Freund*innen während dieser Zeit. Der Austausch mit anderen Betroffenen während der Reha-Maßnahme wurde von einigen als wohltuende Erfahrung beschrieben und einige blieben auch nach der Reha noch miteinander in Kontakt.

Lore Pfeffer entschied sich während ihrer stationären Rehabilitation bewusst dafür, sich ausschließlich auf sich selbst zu konzentrieren und keinen Besuch zu empfangen.

Karl Metz initiierte einen Austausch mit anderen Betroffenen ohne Therapeut*innen und Ärzt*innen während seiner Reha-Maßnahme, der bei allen gut ankam.

Helen Struch schätzte den Austausch mit anderen Betroffenen in ihrer Reha sehr.

Zum Ende der Reha-Maßnahme erzählten vereinzelt Interviewpartner*innen von Abschluss- oder Entlassungsgesprächen mit den behandelnden Ärzt*innen oder Mitarbeiter*innen des Sozialdienstes. In diesen Gesprächen wurde besprochen, wie es nach der Reha weitergehen könnte, oder die Therapieerfolge und -misserfolge wurden noch einmal festgehalten. Manche erwähnten auch nur, dass sie einen Entlassungsbericht erhalten haben. Die Mehrheit wurde als arbeitsunfähig entlassen. Lesen Sie hier weiter: Nach der Reha.

Karl Metz beschrieb sein Entlassungsgespräch am Ende seiner zweiten Reha.