Zusammenbrüche/Crashes
Die Mehrheit unserer Interviewpartner*innen, die später mit Erschöpfung, Fatigue, ME/CFS oder PEM diagnostiziert wurden, erlebte nach medizinischen Untersuchungen, Arztbesuchen, aktivierenden Therapien oder sozialen Interaktionen sogenannte „Crashs“ oder Zusammenbrüche in ihrem Alltag. Manchmal traten diese Crashs mit zeitlicher Verzögerung nach den genannten Anstrengungen auf. Ein „Crash“ wurde von den Interviewpartner*innen als Zustand tiefgreifender Erschöpfung bis hin zur vollständigen Belastungsunfähigkeit beschrieben. Selbst kleinste körperliche Anstrengungen, wie Blinzeln oder der Gang zur Toilette, stellten für einige eine enorme Herausforderung dar. Andere berichteten von einem erneuten Aufflammen von Infektionssymptomen, die sie bereits während ihrer akuten COVID-19-Erkrankung erlebt hatten, wie zum Beispiel Halsschmerzen. In dieser Situation beschrieben unsere Interviewpartner*innen vollständige Ruhe als besonders hilfreich. Zudem erlebten unsere Interviewpartner*innen immer mal wieder Crashs nach Anstrengungen, was bei einigen zu Verunsicherung führte. Andere wiederum berichteten, dass sie ihre Crashs mit der Zeit als weniger belastend empfanden und bereit waren, erneut Anstrengungen auf sich zu nehmen. Dafür nahmen sie den darauffolgenden Zusammenbruch in Kauf. Um Crashs vorzubeugen, war es für viele hilfreich, ihre körperlichen Belastungsgrenzen besser zu erkennen und ihre Energie gezielt einzuteilen. (Mehr dazu hier: hier) .
Mara von Peter beschrieb wie sich ein Crash bei ihr andeutete.
Melanie Tietz erlebte Crashs bei Stress und falscher Ernährung.
Irmgard Steinert erlebte bei Überlastung etwa 24 bis 48 Stunden später einen Crash.