An andere Betroffene mit Long-/Post-COVID

Am Ende der Interviews baten wir unsere Interviewpartner*innen, ihre Botschaften und Ratschläge für andere Betroffene mit Long-/Post-COVID zu teilen. Ihre Empfehlungen waren vielfältig und deckten sowohl den Umgang mit den langanhaltenden Symptomen im Alltag als auch den Umgang mit den Herausforderungen in gesundheitlichen Versorgung von Long-/Post-COVID ab.

Ratschläge zum Umgang mit langanhaltenden Symptomen im Alltag

Unsere Interviewpartner*innen empfahl den Austausch mit anderen Betroffenen, z.B. im Rahmen einer Selbsthilfegruppe. Außerdem rieten sie anderen Betroffenen von Long-/Post-COVID dazu, achtsam mit dem eigenen Körper umzugehen. Ebenso sei es wichtig, sich ausreichend Ruhe zu gönnen und die langanhaltenden Symptome ernst zu nehmen. Besonders wichtig war vielen, das eigene Tempo zu finden, sich nicht unter Druck zu setzen, persönliche Grenzen zu respektieren und eine positive Einstellung zu bewahren. Diese Ansätze halfen ihnen ebenfalls, besser mit der Erkrankung umzugehen (mehr dazu unter: Umgang mit Long-/Post-COVID).

Helmut Tamm wollte anderen Mut machen.

Nadine Schiller empfahl den Besuch einer Selbsthilfegruppe, da sie dort durch den Austausch mit anderen Betroffenen große Unterstützung fand.

Tobias Egger riet dazu, eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen oder auch selbst eine zu gründen.

Martin Krause empfand das Führen eines Symptomtagebuchs als sehr hilfreich, um den Überblick über den Verlauf seiner Erkrankung zu behalten.

Michael Baumann sprach sich dafür aus, sich nicht unter Druck zu setzen und die eigenen Grenzen nicht zu überschreiten. 

Ruth Großer riet dazu, an sich selbst zu glauben und sich nichts einreden zu lassen. 

Stella Paul empfahl, bei Belastungsintoleranz das sogenannte Pacing zu erlernen.

Um mit langanhaltenden Symptomen besser umgehen zu können, empfahlen unsere Interviewpartner*innen auch, eigene Strategien zu finden, die den Genesungsprozess unterstützen können. Dabei nutzten einige Interviewpartner*innen auch alternativmedizinische Verfahren, die ihnen halfen, besser mit ihren Symptomen umgehen zu können.

Nadine Schiller beschrieb, wie sie durch eine Ernährungsberatung unterstützt wurde.

Helen Struch halfen vor allem Meditation und Atemtherapie bei ihrer Genesung.

Karl Metz empfahl, verschiedene Therapien auszuprobieren, um mit langanhaltenden Symptomen umzugehen.

Botschaften zum Umgang mit den Herausforderungen in der gesundheitlichen Versorgung

Viele unserer Interviewpartner*innen rieten, die eigene Erkrankung auch bei Arztbesuchen ernst zu nehmen, sich nicht entmutigen zu lassen und aktiv an der eigenen gesundheitlichen Versorgung mitzuwirken. Dazu zählte etwa, sich selbst zu informieren und diese Erkenntnisse an behandelnde Ärzt*innen weiterzugeben. Zudem empfahlen einige die Teilnahme an Rehamaßnahmen. Einige hatten auch COVID-19-Sprechstunden oder Long-/Post-COVID-Ambulanzen besucht und sprachen auch hierfür eine klare Empfehlung aus.

Doris Michels riet anderen Betroffenen, die Erkrankung wahrzunehmen und sich auf möglichst vielen Ebenen Unterstützung zu suchen, sowie sich nach einem*r Ärzt*in umzuschauen, der*die einen ernst nimmt.

Tobias Egger priorisierte seine Gesundheit und gab an, sich nicht einschüchtern zu lassen und selber aktiv zu werden, wenn man nicht weiter kommt.

Karla Schlösser beschrieb, wie sie Ärzt*innen gegenüber am Ball bleiben würde, um ihre eigene Gesundheit zu unterstützen.

Michael Baumann empfahl, eine Rehabilitationsmaßnahme bei anhaltenden Beschwerden zu beantragen und die Hoffnung nicht zu verlieren.

Klara Augustin konnte COVID-19-Sprechstunden empfehlen.

Melanie Tietz empfahl, keine Scheu zu haben, Ärzt*innen mit Infomaterial zu Long-/Post-COVID zu unterstützen und trotz möglicher Rückschläge nicht aufzugeben.

Mara von Peter riet, bei Ärzt*innen, die einem nicht guttun, den Besuch zu vermeiden oder alternativ andere Personen, wie beispielsweise Angehörige, vorzuschicken.

Irmgard Steinert hatte den Ratschlag, eine qualifizierte Long-/Post-COVID-Ambulanz zu finden.

Bianca Irmer empfahl den richtigen Arzt zu finden, der auch die Erkrankung Long-/Post-COVID akzeptieren kann.