Melanie Tietz nahm ihre Erkrankung an und beschloss, ihren Blickwinkel grundlegend zu ändern. Statt sich auf die Krankheit zu konzentrieren, setzte sie auf regelmäßige Meditation, um ihren Geist neu auszurichten und mehr innere Ruhe zu finden – ein Neustart in ihrem Alltag.

Entweder ich falle da jetzt weiter rein (.) oder ich muss was ändern“. Und dann habe ich etwas gemacht. Also ich habe einfach beschlossen, dass ich leben will, und habe gedacht, ich muss aus diesem Kreislauf raus. Also ich hatte ein Jahr lang mich fast nur mit dieser Krankheit beschäftigt, also ich habe alle möglichen Texte gelesen. Ich habe permanent auf meinen Körper gehört. Also ich war voll drin in so einem Kreislauf, wo nur die Krankheit eigentlich noch gezählt hat. Und ich habe gedacht, das muss ich beenden. Also wenn ich das jetzt nicht beende, dann schaffe ich es nicht und habe einfach so eine Art Perspektivwechsel vorgenommen und habe versucht, ich habe alles weggetan. Früher habe ich viel in Twitter irgendwie (..) mich informiert und habe da auch diese ganzen Texte gelesen. Die sind ja auch oft sehr negativ. Ich habe das erstmal völlig weggelegt. Also Internet und so weiter wurde erstmal gestrichen. Ich habe eine ganze Weile lang keine Studien mehr gelesen und keine Berichte über Krankheiten oder Berichte über andere Kranke. Ich habe eine Woche lang fast durchgehend durchmeditiert. Also eine Woche lang - Ich habe zwischendurch natürlich gegessen oder bin aufs Klo gegangen (lachend), aber ich habe diese Meditationsübungen, bei denen man quasi Atemübungen macht oder sich darauf konzentriert, den Kopf völlig auszuschalten. Da gibt es ganz tolle Übungen. Diese Selbstwahrnehmungsübungen heißen die, glaube ich, die habe ich eine Woche lang gemacht, weil ich hatte dieses Flirren wieder und ich habe gedacht, ich muss das irgendwie jetzt stabilisieren und das hat auch funktioniert. Also es wurde (.) ruhiger in meinem Körper und ich habe wieder irgendwie Licht gesehen, also diese völlige Verzweiflung war dann weg. Und ich hatte so eine innere Ruhe erreicht.