Melanie Tietz empfand den Verlust ihrer sozialen Kontakte als das Schlimmste an ihrer Erkrankung, doch sie versuchte auch, den Kontakt zu einigen Freund*innen aktiv zu suchen.

An meiner Krankheit war das Schlimmste tatsächlich der Einbruch meiner sozialen Kontakte. Also es ist so, dass ich das erste halbe bis dreiviertel Jahr komplett allein war die meiste Zeit. Mein Freund ist da gewesen und seine Familie war immer mal da und da war auch ein großes Verständnis (.) und auch Unterstützung. Aber meine Freunde, also viele sind einfach verschwunden. Also die(..) sind einfach, weiß ich nicht, weggeblieben zu dem Zeitpunkt, als ich  nicht mehr die Alte war. Teilweise war ich auch für viele der seelische Mülleimer und das ging dann nicht mehr (lachend). Dann war ich nicht mehr zu gebrauchen zu dem. Also ich bin einfach unsichtbar geworden. Es hat sich angefühlt, als wäre ich schon tot. Also ich wurde einfach vergessen, glaube ich. Und zu dem Zeitpunkt, als ich dann versucht habe, das alles zu drehen, habe ich dann einige Freunde angeschrieben, die mir besonders wichtig waren, und habe gesagt, dass ich sie brauche und dass ich das nicht aushalte so ohne sie.(..) Ein sehr guter Freund ist geblieben. Und ich habe eine sehr gute Freundin in [Ort 4]. Und ich habe mir auch tatsächlich einen neuen Freundeskreis aufgebaut jetzt, einfach durch die Selbsthilfegruppen und so. Da sind Menschen, die verstehen, was es bedeutet.