Die Erfahrungen von Marie-Luise Torf

Portrait MyStory von Marie-Luise Torf Marie-Luise Torf war zum Zeitpunkt des Interviews im Mai 2024 70 Jahre alt und pensioniert. Sie lebte in einer Hausgemeinschaft mit einer Freundin. Im September 2022 infizierte sie sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2. Auch nach ihrer Erkrankung spürte sie noch Symptome wie Erschöpfung, schnelle Überlastung und Konzentrationsschwierigkeiten. Im Jahr 2023 wurde ihr die Diagnose Long-COVID gestellt. Zum Zeitpunkt ihrer Infektion war Marie-Luise dreifach mit einem Corona-Impfstoff geimpft.

Im September 2022 verspürte Marie-Luise Torf Symptome einer Erkältung, die sie im Vergleich zu vorherigen Erkrankungen als mittelschwer einstufte. Sie testete sich mit einem Antigen Schnelltest, welcher positiv ausfiel. Sie verspürte typische Erkältungssymptome sowie eine Nebenhöhlenentzündung. Bei ihrem Hausarzt ließ Marie-Luise einen PCR-Test durchführen, welcher ebenso positiv ausfiel. Ihr wurden zudem Medikamente wie Paracetamol und Schleimlöser verschrieben, um die Symptome zu lindern. Die Zeit der Akuterkrankung verbrachte sie isoliert zuhause.

Nach ihrer Akuterkrankung spürte Marie-Luise Torf weiterhin deutliche Einschränkungen im Alltag. Sie fühlte sich schnell erschöpft und überfordert, zudem stellten sich Konzentrationsschwierigkeiten ein. Auch Herzrasen trat auf, was ihr große Angst bereitete. Da sie vermutete, von Long-COVID betroffen zu sein, informierte sie sich eingehend über diese Krankheit. Eigentlich hatte Marie-Luise Torf vor, ihren Ruhestand mit vielen Reisen zu verbringen. Doch kurz bevor ihre geplante Asienreise anstand, riet ihre Ärztin ihr davon ab, diese aufgrund der anhaltenden Symptome anzutreten. Schließlich erhielt sie die Diagnose Long-COVID und wurde aufgrund des Herzrasens mit Betablockern behandelt, die ihr etwas halfen und die sie seither regelmäßig einnahm.

Auf Empfehlung einer Bekannten begab sich Marie-Luise Torf im April 2023 zur Rehabilitation in eine Lungenklinik. Dort machte sie positive Erfahrungen und fühlte sich gut betreut. Doch als sie langsam in den Alltag zurückkehren wollte, erlitt sie einen Rückfall. Daraufhin entschloss sie sich, die Klinik erneut aufzusuchen, um eine aktuelle Einschätzung ihres Zustands zu erhalten. Dabei wurde festgestellt, dass ihr Lungenvolumen nicht mehr vollständig genutzt werden konnte. Wegen ihrer gelegentlichen Atemprobleme begann Marie-Luise Torf mit einer reflektorischen Atemtherapie, die ihr sehr geholfen hat und die sie auch in Zukunft fortsetzen wird.

Außerdem suchte Marie-Luise Torf einen Psychologen auf, der ihr riet, mehr auf ihre Grenzen zu achten, um nicht ständig in Erschöpfungszustände zu geraten. Um dies zu lernen, nahm sie an einer Studie teil, in der sie Strategien entwickelte, um ihre Belastungsgrenzen zu akzeptieren und einzuhalten. Seither plante sie ihre Tage bewusst und nimmt sich maximal zwei Aufgaben pro Tag vor, um eine Überlastung zu vermeiden..

Zum Zeitpunkt des Interviews im Mai 2024 war Marie-Luise Torf wieder ehrenamtlich tätig, allerdings nur wenige Stunden pro Woche. In ihrer Freizeit legte sie großen Wert auf Erholung und fand Entspannung beim Hören von Podcasts, die ihr halfen, abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen. Außerdem war sie in einer Online-Selbsthilfegruppe aktiv und vertraute ihrer Internistin, die sie kontinuierlich betreute. Behandlungsmethoden ohne wissenschaftliche Grundlage lehnte sie grundsätzlich ab. Marie-Luise Torf hatte auch vor, eine Spezialambulanz aufzusuchen, um ihre Konzentrationsprobleme gezielt anzugehen, in der Hoffnung, dort eine Besserung zu erzielen.