Sabine Heidmann erzählt, dass sie vieles in ihrer Jugendzeit verpasst hat.
Das darf man nicht unterschätzen. Diese Zeit ist ja gerade diese Pubertätszeit gewesen. Ich habe unwahrscheinlich viel verpasst. Also ich habe solche Freundschaften, wie man sie halt in der Pubertät pflegt mit abends weggehen, mit mal gemeinsam irgendwo hinfahren, mit Klassenfahrten, mit irgendwelchen Freizeiten, mit man trifft sich irgendwo, man wird auch eingeladen- das war überhaupt gar nicht der Fall. Also ich war da ein absoluter Einzelgänger in dieser Zeit.
Ich habe auch die neunte Klasse wiederholt. Nicht, weil ich so schlecht gewesen wäre, sondern, weil meine Mutter gesagt hat: „Wir nehmen dich aus diesem Umfeld raus“. Also an neue Leute, einfach nochmal gucken, ob man das Rad ein bisschen auf fast null drehen kann in Verbindung mit den Menschen, die dann mich neu kennenlernen. Viele kannte ich, weil durch Sitzenbleiben und so, man dann doch den ein oder anderen wiedergetroffen hat. Ich bin auch auf der gleichen Schule geblieben, aber es war tatsächlich ein anderes Neustarten.
Wie war das- also Sie sagen, Sie haben da im Prinzip einen ganzen Teil Jugend auch verpasst. Gab es eine Zeit, wo Sie das nachgeholt haben oder wie war das? Fehlt das quasi noch?
Kann man nicht nachholen, kann man nicht nachholen. Das ist ein Trugschluss. Wenn man meint, man könnte das, was man in der Jugendzeit verpasst hat, nachholen. Was wollen Sie nachholen? Wollen Sie mit in die Disko gehen, wie sie es mit 15/16 machen. Freundschaften knüpfen wie mit 15/16 so in dem Alter von 30 bis 40, das ist eine ganz andere Basis. Also das funktioniert nicht. Null. [...]
Und das ist nicht nachzuholen. Überhaupt nicht. So manchmal bedauere ich das ein oder andere schon, weil ich merke, das was ich damals verpasst habe zieht sich bis in mein jetziges Leben rein. Also man kann das nicht abschließen und sagen: So, Klappe zu, Tür zuschließen. Das zieht sich durch. Das was man in dieser Zeit, dieser Jugendzeit lernt, für Erfahrungen macht, vielleicht eine gewisse Offenheit, eine gewisse Lockerheit mitnimmt auch.
Wie gesagt, ich war ja fast nur für mich und nur alleine. Das prägt ungemein. Das legt man später nicht ab. Also ich habe heute auch das Thema, dass meine Schwester ganz umgekehrt ist, bei der ist die Hütte immer voll. Und bei mir, wenn sich jetzt jemand sagen würde: „Oh, ich komme dich spontan besuchen“. Würde ich sagen: „Ja, ich freue mich“. Aber ich würde auch so ein bisschen Kribbeln verspüren, weil ich sage: Oh das kennst du gar nicht. Ja, das hat sich so durchgezogen, dass das auch später nie passiert ist. Leute kennenlernen, Menschen kennenlernen, mit denen weggehen. Das mag vielleicht auch an meinem Typ liegen, das mag am Umfeld dann liegen, wie es sich entwickelt hat.
Können Sie nicht nachholen. Aber man muss irgendwann mal sagen: So und das ist die Zeit X gewesen. Du hast das, das und das nicht machen können aufgrund dieser, jener und dieser Ereignisse. Akzeptier es. Es lässt sich nicht so nachholen. Aber du hast dafür ganz andere Erfahrungen gemacht. Du bist in ganz anderen Bereichen wesentlich entspannter, du bist wesentlich toleranter. Also Thema zum Beispiel Andersartigkeit. Ich weiß, ich bin angeguckt worden, als ob ich von einem anderen Stern käme. So bin ich auch behandelt worden. So gehe ich aber jetzt auch auf andere Menschen zu und sage: „Okay du bist halt so. Ich muss dich erstmal kennenlernen, um zu sagen, dass du für mich passt oder nicht passt“. Wenn ich jemanden habe, der dick ist zum Beispiel, stecke ich den nicht gleich in eine Schublade. Wer weiß, was der Mensch hat, der kann ja auch krank sein.
Ich habe auch die neunte Klasse wiederholt. Nicht, weil ich so schlecht gewesen wäre, sondern, weil meine Mutter gesagt hat: „Wir nehmen dich aus diesem Umfeld raus“. Also an neue Leute, einfach nochmal gucken, ob man das Rad ein bisschen auf fast null drehen kann in Verbindung mit den Menschen, die dann mich neu kennenlernen. Viele kannte ich, weil durch Sitzenbleiben und so, man dann doch den ein oder anderen wiedergetroffen hat. Ich bin auch auf der gleichen Schule geblieben, aber es war tatsächlich ein anderes Neustarten.
Wie war das- also Sie sagen, Sie haben da im Prinzip einen ganzen Teil Jugend auch verpasst. Gab es eine Zeit, wo Sie das nachgeholt haben oder wie war das? Fehlt das quasi noch?
Kann man nicht nachholen, kann man nicht nachholen. Das ist ein Trugschluss. Wenn man meint, man könnte das, was man in der Jugendzeit verpasst hat, nachholen. Was wollen Sie nachholen? Wollen Sie mit in die Disko gehen, wie sie es mit 15/16 machen. Freundschaften knüpfen wie mit 15/16 so in dem Alter von 30 bis 40, das ist eine ganz andere Basis. Also das funktioniert nicht. Null. [...]
Und das ist nicht nachzuholen. Überhaupt nicht. So manchmal bedauere ich das ein oder andere schon, weil ich merke, das was ich damals verpasst habe zieht sich bis in mein jetziges Leben rein. Also man kann das nicht abschließen und sagen: So, Klappe zu, Tür zuschließen. Das zieht sich durch. Das was man in dieser Zeit, dieser Jugendzeit lernt, für Erfahrungen macht, vielleicht eine gewisse Offenheit, eine gewisse Lockerheit mitnimmt auch.
Wie gesagt, ich war ja fast nur für mich und nur alleine. Das prägt ungemein. Das legt man später nicht ab. Also ich habe heute auch das Thema, dass meine Schwester ganz umgekehrt ist, bei der ist die Hütte immer voll. Und bei mir, wenn sich jetzt jemand sagen würde: „Oh, ich komme dich spontan besuchen“. Würde ich sagen: „Ja, ich freue mich“. Aber ich würde auch so ein bisschen Kribbeln verspüren, weil ich sage: Oh das kennst du gar nicht. Ja, das hat sich so durchgezogen, dass das auch später nie passiert ist. Leute kennenlernen, Menschen kennenlernen, mit denen weggehen. Das mag vielleicht auch an meinem Typ liegen, das mag am Umfeld dann liegen, wie es sich entwickelt hat.
Können Sie nicht nachholen. Aber man muss irgendwann mal sagen: So und das ist die Zeit X gewesen. Du hast das, das und das nicht machen können aufgrund dieser, jener und dieser Ereignisse. Akzeptier es. Es lässt sich nicht so nachholen. Aber du hast dafür ganz andere Erfahrungen gemacht. Du bist in ganz anderen Bereichen wesentlich entspannter, du bist wesentlich toleranter. Also Thema zum Beispiel Andersartigkeit. Ich weiß, ich bin angeguckt worden, als ob ich von einem anderen Stern käme. So bin ich auch behandelt worden. So gehe ich aber jetzt auch auf andere Menschen zu und sage: „Okay du bist halt so. Ich muss dich erstmal kennenlernen, um zu sagen, dass du für mich passt oder nicht passt“. Wenn ich jemanden habe, der dick ist zum Beispiel, stecke ich den nicht gleich in eine Schublade. Wer weiß, was der Mensch hat, der kann ja auch krank sein.