Heike Papst ging lange nicht ins Schwimmbad, weil es ihr unangenehm war, gesehen zu werden. Seit einem Schlüsselerlebnis ist es wieder möglich.
Ja, das sind so diese Erlebnisse, genau. Das war vielleicht vor zwei Jahren? Ja, zwei Jahren. Sind wir ins Schwimmbad gegangen, mein Mann und ich mit der Untermieterin. Und die hat noch zwei kleine Kinder. Und ich geniere mich ja. Also ich denke immer, wenn mich einer sieht, der lacht sich schepp, wenn der mich sieht. Total dünn und dann einen dicken Blähbauch. Das ist in meinem Kopf eben so verankert. Und dann habe mich immer geweigert ins Schwimmbad zu gehen. Und da hatte mal die Kleine gefragt, ob wir nicht mal mitgehen. Und ich war sofort dabei. Denke ich: Oh je, was hast du jetzt gemacht? Jetzt musst du mit ins Schwimmbad. Und wir waren dann im Schwimmbad und da war sofort wieder so mein Gedanke: Die gucken alle auf mich. Und im gleichen Moment ist mir eingefallen: Mensch, für wie wichtig halte ich mich, dass jeder auf mich guckt? Das interessiert doch garantiert niemanden. Jeder hat mit sich selbst zu tun. Und warum sollen die alle auf mich gucken? Und dann konnte ich es auch loslassen. Dann war es auf einmal weg, dieses Gefühl. Ja, das war auch so ein Schlüsselerlebnis. Ja, dass ich mich nicht für so wichtig halte, dass jeder auf mich guckt. Das sind so diese Veränderungen, wo ich merke: Mensch da tut sich wirklich was.