Hannah Becker fühlte sich schuldig und als Versagerin, wenn sie etwas gegessen hatte.
Ich glaube, das Gefühl, was ich nach dem Essen hatte, konnte ich nicht ertragen. Also es ging nicht darum, dass ich dünn sein wollte. Sondern es ging darum, dass ich, wenn ich was gegessen habe, dass ich mich danach so schuldig gefühlt habe. Ich habe mich so abartig schuldig gefühlt, als hätte ich mich selbst betrogen und belogen. Und als wäre ich ein absoluter Vollidiot, ein absoluter Versager. Also so habe ich mich nach dem Essen gefühlt. Und ich musste mich dann auch echt aktiv, wenn ich dann in Gesellschaft war, zusammenreißen, dass ich mir dann hundertmal gesagt habe: „Hannah, es ist jetzt okay. Es ist jetzt okay. Alles ist gut. Es ist okay.“ Weil sonst wäre meine Laune nach jeder Mahlzeit ungefähr in den absoluten Keller. Also ich habe mich einfach ultraschlecht nach dem Essen gefühlt.