Claudia Siebert bietet sich als negatives Beispiel an. Sie findet, an ihr kann man sehen, dass der Preis einer Essstörung viel zu hoch ist.

Ja, dann wäre jetzt vielleicht das Letzte, noch mal die Frage, ob Sie auch eine Botschaft an andere Menschen haben, die auch mit dem Essen zu kämpfen haben.
Es lohnt sich nicht. Es ist es nicht wert, der Preis ist zu hoch, den man dafür zahlt. Also das ist- Nichts ist es wert. Das, was ich verloren habe, das ist durch nichts wett zu machen. Nichts, was mir die Essstörung vielleicht an Positivem bringen könnte, macht es das wert. Der Preis ist einfach viel zu hoch, den man zahlen muss, um die wenigen, kleinen, positiven Brosamen (Brösel/Krümel) da zu bekommen. Bringt nichts. Und man bringt sich um, man hungert sich zu Tode oder- Ich meine, irgendwann sagt der Körper halt wirklich dann mal: „So, und ich habe jetzt die Nase voll. Jetzt habe ich auch keine Lust mehr.“
Ja.
Also es ist weder glamourös noch in irgendeiner Weise zu empfehlen. […]
Und wenn ich jetzt so die jungen Mädchen sehe, bei denen das noch ganz am Anfang steht, dann denke ich mich mir: Mein Gott, schaut euch mich an und nehmt mich ruhig als schlechtes Beispiel. Wollt ihr das wirklich? Wollt ihr mit Mitte 40 eine Prothese haben? Wollt ihr keine Kinder bekommen können? Wollt ihr eure Karriere, eure Ehe, alles kaputt machen durch diese Krankheit? Es gibt nichts an dieser Krankheit, was auch nur im Entferntesten irgendwie positiv ist.