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Von einer Essstörung spricht man dann, wenn Betroffene ihr Essverhalten übermäßig stark einschränken, kontrollieren oder die Kontrolle über ihr Essverhalten verlieren (S3 Patientenleitlinie, Zeeck & Herpertz, 2015). Voll ausgeprägte Essstörungen sind nicht so häufig wie andere psychische Erkrankungen, haben aber schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit der Betroffenen. Der Beginn der Erkrankung liegt meist in der Jugend und im frühen Erwachsenenalter. Es gibt Studien, die davon ausgehen, dass mehr als ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen im Alter von 11-17 Jahren zumindest einige Hinweise auf Essstörungen zeigen. Frauen erkranken häufiger als Männer.
Es gibt unterschiedliche Arten von Essstörungen:
Eine Anorexie/Anorexia nervosa wird diagnostiziert, wenn Menschen ihr Essverhalten stark einschränken und immer weiter abnehmen. Ihr Körpergewicht ist so niedrig, dass es gefährlich und sogar lebensbedrohlich werden kann. Sie erleben sich dennoch als zu dick und haben Angst, zuzunehmen oder die Kontrolle über ihr Essverhalten zu verlieren.
Eine Bulimie/ Bulimia nervosa wird bei Menschen diagnostiziert, die Angst haben, zuzunehmen und gleichzeitig an Essanfällen leiden. Sie können nicht mehr steuern, wieviel sie zu sich nehmen, manche erleben einen sehr starken Drang zu essen. Um nicht zuzunehmen, versuchen sie, die aufgenommene Nahrung wieder loszuwerden, z.B. durch Erbrechen, Hungerphasen oder die Einnahme von Abführmitteln.
Als „nicht näher bezeichnete Essstörungen“ werden von Fachleuten solche Essstörungen bezeichnet, die Mischformen darstellen oder bei denen nicht alle typischen Merkmale vorliegen. Diese Formen sind weitaus am häufigsten.
Auch die Binge-Eating-Störung ist eine Essstörung. Betroffene können nicht steuern, was und wieviel sie essen, unternehmen jedoch keine regelmäßigen Maßnahmen, um einer Gewichtszunahme entgegen zu steuern und sind dadurch meist übergewichtig. Erfahrungen mit einer Binge-Eating-Störung haben wir nicht erhoben.
Informationsseiten:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/essstoerungen.html
Wenn Essen das Leben bestimmt. Informationsseite des Bundesministeriums für Gesundheit zum Thema Essstörungen.
https://www.bundesfachverbandessstoerungen.de/
Informationen und Übersicht über freie Therapieplätze. Der BFE ist ein Zusammenschluss aus Ärzten, Therapeut*innen und Berater*innen, die sich auf den Bereich Essstörungen spezialisiert haben.
https://www.bundesfachverbandessstoerungen.de/Flyer_fuer-eltern-und-Angehoerige.pdf
Flyer für Angehörige
http://www.dgess.de
Informationen der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V.
https://www.bzga-essstoerungen.de/index.php
Internetangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema Essstörungen. Informationen für Betroffene, Angehörige sowie professionelle Helfer*innen.
https://www.psychenet.de/de/psychische-gesundheit/informationen/magersucht.html
Informationsseite von psychenet – Hamburger Netz psychische Gesundheit zum Thema Magersucht für Betroffene, ihre Angehörigen und Interessierte.
https://www.psychenet.de/de/psychische-gesundheit/informationen/bulimie.html
Informationsseite von psychenet – Hamburger Netz psychische Gesundheit zum Thema Bulimie für Betroffene, ihre Angehörigen und Interessierte.
http://healthtalk.org/young-peoples-experiences/eating-disorders/topics
Erfahrungsberichte von jungen Menschen mit Essstörungen (englisch). healthtalk.org ist das englischsprachige Äquivalent zu krankheitserfahrungen.de.
http://www.netzwerk-essstoerungen.at
Informationen des österreichischen Essstörungs-Netzwerks für Betroffene und Angehörige.
Leitlinien
https://www.bzga-essstoerungen.de/weitere-informationen/materialien/patientenleitlinie-diagnostik-behandlung-essstoerungen/
Patientenleitlinie zur Diagnostik und Behandlung von Essstörungen.
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/051-026
S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Essstörungen
Selbsthilfegruppen
http://www.overeatersanonymous.de/
Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen. Über 120 Gruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.