Susanne Schäfer machte sich Sorgen, dass hinter dem Anfall ein Tumor stecken könnte

Und- gut, ich bin mit dem Notarzt ins Krankenhaus gekommen, und das war für mich eine ganz, ganz neue Situation. Ich bin nie- überhaupt kaum im Krankenhaus gewesen, nur bei der Geburt meiner Tochter. Und jetzt plötzlich mit dem Notarztwagen. Und ich konnte es nicht einsortieren, wie ernst die Situation war. Irgendwie war es ernst, aber mir ging es unverändert gut, eigentlich. Im Krankenhaus war- nein, ich- es wurde mir schon gesagt, dass es wahrscheinlich ein epileptischer Anfall war, der Notarzt hatte das auch diagnostiziert. Und das- also das Kritische in der Situation war wirklich, dass solche Anfälle normalerweise in meinem Alter, also Mitte vierzig, nicht ohne Weiteres auftreten.

Und die Frage war, gibt es irgendwelche ernsten Ursachen, wie zum Beispiel einen Tumor oder einen Schlaganfall, die eben in diesem Alter diesen Anfall hervorgerufen haben könnten. Und deshalb war die Situation im Krankenhaus besonders kritisch. Man sitzt- man steht ein bisschen neben sich, man kann die Situation nicht einordnen. Aber mitten in der Nacht wurde dann zunächst ja das Gehirn untersucht, CT nicht. Also noch keine- kein Kernspin, sondern eben erst mal das Gehirn geröntgt. Und da hat man aber einen Tumor ausgeschlossen, und einen Schlaganfall ausgeschlossen. Da kann ich mich dran erinnern, ich wartete auf das Ergebnis nach dieser Untersuchung und dachte: jetzt steht es auf der Kippe, ob wirklich ein Tumor vorhanden ist. Das war aber nicht der Fall.

Haben Sie Angst gehabt oder wie war das für Sie?
Ja, auf jeden Fall. Es war eine merkwürdige Situation. Ich wusste, es ist was Schlimmes passiert, aber ich konnte das nicht richtig einordnen. Und dann vor allen Dingen, weiß ich noch genau, als mein Gehirn untersucht wurde, da dachte ich: jetzt steht es auf der Kippe: ist irgendetwas Dramatisches? Gibt es da etwas, einen Tumor, zum Beispiel, oder nicht? Da habe ich wirklich Angst gehabt. Und als- es war ja zwei Uhr morgens, als der Arzt dann rauskam und das Bild eben analysiert hatte und schon mal ein Lächeln- also, ich hatte den Eindruck, er war selbst erleichtert. Und da dachte ich: ah ja, wenn das in Ordnung ist, dann- alles weitere schauen wir mal. Ja, aber da hatte ich Angst, ja. -
 
Ich bin dann im Krankenhaus geblieben, für etwa eine Woche. Es ging mir an sich gut. Es wurden verschiedene Untersuchungen gemacht. Natürlich auch ein EEG, das aber beim ersten Mal keine krankhaften Veränderungen festgestellt hat. Beim zweiten Mal wurden epileptische Symptome doch- waren bemerkbar. Und – für mich war es schwierig, weil ich natürlich mitten aus dem Berufsalltag herausgerissen wurde.