Martin Krüger hat oft minutenlang ein Vorgefühl, dass ein Anfall kommt, und kann sich manchmal dann noch in Sicherheit bringen.
Das ist ja immer eine gute Frage. Ich kann es nicht richtig beschreiben. Es ist einfach- ja, ich kann es wirklich nicht sagen. Es ist nicht irgendwie, dass man jetzt irgendwie- ja, so schon Bewusstseinseintrübungen hätte oder dass der Arm kribbelt, was da manche Leute denken, oder- das ist einfach so ein Gefühl: Okay, da passiert jetzt gleich was in den nächsten zwei, drei Minuten und guck, dass du dich in Sicherheit bringst. Was ich auch, wenn es irgend geht, mache. Weil ich habe mir inzwischen so viele Verletzungen, wirklich von Platzwunden bis gebrochene Beine und so weiter alles mitgenommen, dass ich wirklich auch weiß, wie wichtig das ist.
Und was heißt dann in Sicherheit bringen? Was machen Sie dann?
Gucken, dass nichts im Weg ist. Dass ich mich- gucke, dass ich mich zum Beispiel auf den Boden oder wenn ich zu Hause bin, aufs Bett lege. Weil, wenn ich so runter- ohne Vorwarnung runter krache zum Beispiel. Neulich bin ich, was heißt neulich, es ist auch schon wieder so ein, zwei Monate her, zum Beispiel ohne Vorwarnung mitten auf das Gesicht gefallen. Also ich sah aus, wie- ja, wie wenn mir ein Profiboxer mitten in die- zwischen die Augen geschlagen hätte. Ich konnte noch nicht mal mehr- es war so zugeschwollen, dass man noch nicht einmal mehr was sehen konnte. Eine Narbe sieht man auch noch hier.
Ja, oder ich war mal auf einem Bahnsteig, wo ich mich nicht in Sicherheit bringen konnte zum Beispiel. Und- weil da ist überall irgendwas und ich hatte nicht mehr die Zeit von dem Bahnsteig runter zu gehen und habe einfach mein Bein ausgeschlagen irgendworan. Ich habe es selber nicht mehr so mitgekriegt und habe mir dann das Wadenbein gebrochen zum Beispiel. Dann ist ein weiteres Problem auch die Sache mit dem Schwimmen. Ich kann es zum Beispiel nicht wagen, wenn ich halbwegs normal bin, ohne jemanden ins Wasser zu gehen, der mich auch rausziehen könnte.