David Sahin erzählt, dass er die Krankheit seit dem Tod einer Bekannten ernster nimmt.

Und so, wo Sie sagen, so in der Zeit, wo Sie das unregelmäßiger genommen haben. Das erzählen ja viele- also haben uns viele Interviewpartner einfach erzählt, auch so aus der Jugendzeit, dass es da manchmal so ist. Hatten Sie da- war es Ihnen einfach nicht wichtig, oder hatten Sie das Gefühl: Och nein, ich hab keine Lust die zu nehmen, oder wie war das?
Teils, teils. Also ich hatte ja, ich war- 20XX hatte ich ja ein Praktikum absolviert, und zwar in der Nähe von [Großstadt] in einem Hotel und da war ich zum Beispiel gar nicht in Behandlung. Und irgendwann sind halt auch natürlich die Medikamente ausgegangen und ich habe mich auch nicht drum gekümmert, so dass dem zu Folge halt auch ein Anfall stattgefunden hat. Das war leichtsinnig von mir. Also ich habe das auf die leichte Schulter genommen, sagen wir mal so. Oder verdrängt.
 
Und hat sich das jetzt geändert? Oder ist es so immer mal so, mal so.
Es hat sich einiges geändert, also – ich bin ja jetzt jedes halbe Jahr in [Universitätsstadt] bei diesem Epilepsietreffen, wo auch halt die [Personenname] immer ist und – da ist halt auch eine Freundin vor kurzem auch verstorben. Und ich meine, ich weiß bis heute nicht, ob es an einem epileptischen Anfall lag, aber da hat es auch wieder ein bisschen ‚Klick‘ gemacht. Also dass es wirklich schnell gehen kann.

Und – naja, solche Sachen, wenn man solche Sachen halt sieht oder miterlebt wird dann einem halt klar wie schnell das Leben vorbei sein kann. Man, wie gesagt - es gibt halt immer wieder Fälle, wo Leute nicht mehr aufwachen aus einem epileptischen Anfall, oder, wie ich schon gesagt habe, irgendwo draußen sind am Fahrrad fahren, auf einer stark befahrenen Straße oder beim Schwimmen. Man muss sich darüber erst mal klar sein, aber das war halt früher nicht so. Also früher habe ich das auf die leichte Schulter genommen, wie gesagt.