Cornelia Schmitt konnte nicht ihren ersten Berufswunsch verwirklichen, hat aber heute auch Vorteile davon
Wie war das denn damals für Sie als Sechzehnjährige, diese Diagnose zu erfahren?
Das war für mich fürchterlich. Das war ein Eingriff in mein Leben, ich hatte damals schon einen Berufswunsch, ich wollte Gärtner werden. Ich wollte dann anschließend noch studieren in [Großstadt], ich wollte Garten- und Landschaftsgestalter werden und das fiel jetzt alles ins Wasser. Meine Mutter sagte: „Du fährst mir nicht nach [Stadt], um die Lehre als Gärtner aufzunehmen, das können wir jetzt einfach nicht machen, du musst irgendwas lernen, was du hier an Ort und Stelle lernen kannst“. Und da fiel uns eigentlich nichts besseres ein als Facharbeiter für Schreibtechnik. Also eine Tätigkeit in einem geschlossenen Raum, wo man am Schreibtisch sitzt und Stenogramme aufnimmt, dann in die Schreibmaschine tippt und wie es heute halt ist mit Diktiergerät und am Computer.
Das heißt, die Krankheit hat schon schwer in Ihr Leben eingegriffen.
Ja. (-) Aber die positive Seite von der ganzen Geschichte ist, jetzt als Gärtner oder Landschaftsgestalter wäre ich bestimmt schon arbeitslos. Was ich jetzt durch meine Tätigkeit als Schreibkraft nie gewesen bin. Also, ich musste nie in den sauren Apfel beißen und sagen: oh jetzt stehe ich auch vor diesem Problem, ich muss mir eine neue Arbeit suchen. Was mich geärgert hat in meinem Berufsleben ist die Tatsache, dass es immer wieder Chefs gab, die mit der Krankheit nicht zurechtkamen und ich durfte dann eigentlich nie das sein, was ich immer sein wollte. Ich wollte Sekretärin sein und das durfte ich nicht. Ich habe dann immer mehr oder weniger in irgendwelchen Hinterzimmern gesessen und dort die Schreibarbeit erledigt. Und das ist eigentlich so geblieben bis 20XX. Da bekam ich die Möglichkeit, die Arbeit in einem Archiv zu übernehmen, im Bauarchiv der Stadtverwaltung [Stadt] und das mache ich jetzt eigentlich ganz gerne. Das liegt mir auch, in alten Akten zu schnüffeln, da nach zu blättern, mich mit der Sütterlinschrift vertraut zu machen. Das ist eigentlich eine recht interessante Geschichte und wenn man die Schrift richtig lesen kann, zu erfahren, wie zum Beispiel bei diesem Haus hier, was 1910 erbaut wurde, da Einzelheiten zu erfahren, das ist eine ganz angenehme Geschichte.
Und das verdanken Sie eigentlich auch der Erkrankung in gewisser Weise.
Ja, jetzt als Gärtner oder Gartenlandschaftsgestalter würde ich bestimmt schon auf der Straße gestanden haben und hätte mir was Neues suchen müssen.
Das war für mich fürchterlich. Das war ein Eingriff in mein Leben, ich hatte damals schon einen Berufswunsch, ich wollte Gärtner werden. Ich wollte dann anschließend noch studieren in [Großstadt], ich wollte Garten- und Landschaftsgestalter werden und das fiel jetzt alles ins Wasser. Meine Mutter sagte: „Du fährst mir nicht nach [Stadt], um die Lehre als Gärtner aufzunehmen, das können wir jetzt einfach nicht machen, du musst irgendwas lernen, was du hier an Ort und Stelle lernen kannst“. Und da fiel uns eigentlich nichts besseres ein als Facharbeiter für Schreibtechnik. Also eine Tätigkeit in einem geschlossenen Raum, wo man am Schreibtisch sitzt und Stenogramme aufnimmt, dann in die Schreibmaschine tippt und wie es heute halt ist mit Diktiergerät und am Computer.
Das heißt, die Krankheit hat schon schwer in Ihr Leben eingegriffen.
Ja. (-) Aber die positive Seite von der ganzen Geschichte ist, jetzt als Gärtner oder Landschaftsgestalter wäre ich bestimmt schon arbeitslos. Was ich jetzt durch meine Tätigkeit als Schreibkraft nie gewesen bin. Also, ich musste nie in den sauren Apfel beißen und sagen: oh jetzt stehe ich auch vor diesem Problem, ich muss mir eine neue Arbeit suchen. Was mich geärgert hat in meinem Berufsleben ist die Tatsache, dass es immer wieder Chefs gab, die mit der Krankheit nicht zurechtkamen und ich durfte dann eigentlich nie das sein, was ich immer sein wollte. Ich wollte Sekretärin sein und das durfte ich nicht. Ich habe dann immer mehr oder weniger in irgendwelchen Hinterzimmern gesessen und dort die Schreibarbeit erledigt. Und das ist eigentlich so geblieben bis 20XX. Da bekam ich die Möglichkeit, die Arbeit in einem Archiv zu übernehmen, im Bauarchiv der Stadtverwaltung [Stadt] und das mache ich jetzt eigentlich ganz gerne. Das liegt mir auch, in alten Akten zu schnüffeln, da nach zu blättern, mich mit der Sütterlinschrift vertraut zu machen. Das ist eigentlich eine recht interessante Geschichte und wenn man die Schrift richtig lesen kann, zu erfahren, wie zum Beispiel bei diesem Haus hier, was 1910 erbaut wurde, da Einzelheiten zu erfahren, das ist eine ganz angenehme Geschichte.
Und das verdanken Sie eigentlich auch der Erkrankung in gewisser Weise.
Ja, jetzt als Gärtner oder Gartenlandschaftsgestalter würde ich bestimmt schon auf der Straße gestanden haben und hätte mir was Neues suchen müssen.