Christine Becker entschied nur gemeinsam mit den Ärzten, wie weiterbehandelt werden soll
Wir haben uns so verständigt, die Ärzte und ich,
weil die genau wissen, wie hoch das Gefahrenpotential bei mir ist. Weil es ist
so, es wurde diese selektive Amygdala- und Hippocampusresektion durchgeführt,
auf der linken Seite, das heißt im Sprach- und Gedächtniszentrum. Und da das im
Sprach- und Gedächtniszentrum ist, konnte man nur, also ich sage mal den
Großteil konnte man rausnehmen, aber ein kleiner Rest ist verblieben. Und das
bedeutet, dass ein kleines bisschen ein Risiko trotzdem besteht für weitere
Anfallsmöglichkeiten. Und davon ausgehend haben wir gesagt zusammen, die Ärzte
und ich, ich will es lieber im sicheren Bereich belassen, angesichts dieser
großen OP-Geschichte und dann lieber noch die letzten sechzig Jahre Medikamente
nehmen (lacht), als dort noch irgendwo ein Risiko zu provozieren.
Haben Sie auch selber mal was an der Dosierung verändert?
Nee, also ich habe dann immer in Absprache mit dem Arzt, habe ich dann gesagt: Herr Doktor, das geht nicht mehr so, ich merke hier das und das Problem habe ich. Und dann haben wir immer in Abstimmung gesagt, okay, dann tun wir es reduzieren oder wir stellen es um, aber von alleine habe ich da nie was gemacht, nein. Ich bin dann aber auch so gewesen, weil wenn die Ärzte nicht wollten, das hatte ich- den Fall hatte ich auch mal, wo ich mal zwischenzeitlich eine andere Ärztin da hatte, die wollte mit Macht ihr neues Wissen durchsetzen, was sie auf der Schule gelernt hatte, wo ich gesagt habe: nee, ich sage, so nicht. Ich sagte: "Entweder wir ändern das jetzt gemeinsam, oder ich gehe zur anderen Ärztin und wir klären das auf einer anderen Basis", und dann ging es.