Anna Blum machte die Erfahrung, dass Ärzte anderer Fachrichtungen oft Angst vor der Epilepsie haben
Also, erst mal habe ich immer das Gefühl, die haben ein bisschen Angst vor mir. Also weil, die haben Angst vor dieser Verantwortung. Aber ich stelle dann immer gleich dar- also wenn ich jetzt irgendwie beim Internisten oder beim Zahnarzt- ich hatte zum Beispiel, letztens wurden mir die Weisheitszähne gezogen. Und ich wollte das gerne mit Schlafnarkose machen, weil das halt einfach drei Weisheitszähne waren und das ist ja schon eine schmerzhaft und lange Angelegenheit. Und da war der Zahnarzt halt so: „Nein, also das mache ich nicht so gerne.“ Halt irgendwie. Und da habe ich gesagt: „Nein, ich habe diese Schlafnarkosen schon oft vertragen und es ist noch nie irgendwas entstanden und keine Sorge.“
„Ja,
aber wenn Sie dann einen Anfall bekommen, dann beißen Sie mir hinterher den
Finger ab.“ Dann habe ich gesagt: „Nein, ich bekomme solche Anfälle nicht.“- „Sie brauchen sich keine Sorgen machen.“ Also, das kann dann schon
manchmal ein bisschen anstrengend sein irgendwie. Weil mein Hausarzt fragt mich
jedes Mal: „Und, wie viele Anfälle hatten Sie jetzt irgendwie?“ Und dann sage
ich: „Ja, das ist eigentlich nicht Ihre Sache, das ist kein Problem.“ und so,
ich bin da ja irgendwie in guter Betreuung. - An eine Magenspiegelung kann ich
mich noch erinnern, da- das machen die normalerweise ambulant in der
internistischen Praxis, aber da haben sie mich für ins Krankenhaus geschickt,
weil sie Angst hatten vor der Epilepsie. Und da kann man noch so viel reden,
die möchten halt einfach die Verantwortung nicht haben.