Viele unserer Interviewpartnerinnen und -partner erzählen, dass ihnen aufgrund der Diagnose eine Veränderung ihrer Ernährungsgewohnheiten angeraten wurde. Eine Unterbrechung des Alltags in einem Kuraufenthalt oder eine vorübergehende diätische Maßnahme kann als erster Schritt sehr hilfreich sein.
Sedat Gencay gelang es dem Teufelskreis aus Insulin und Heißhunger durch ein Programm zur Gewichtsreduzierung zu entkommen.
Siegfried Degenhardt hat sich in der Kurklinik selbst 800 Kalorien am Tag verordnet und seine Entscheidung nicht bereut.
Ein unterstützendes soziales Umfeld in der Familie oder auch in einer Gruppe mit anderen Diabetespatientinnen und –patienten wird als äußerst hilfreich und motivierend empfunden.
Regina Mosbach wird manchmal von der Angst begleitet, die Ernährungsumstellung nicht zu schaffen. Die Unterstützung durch die Selbsthilfegruppe und ihren Mann halfen ihr.
Holger Schneider wurde von seiner Mutter und seiner Frau bei seiner Diät sehr unterstützt. Allein hätte er dies nicht geschafft.
Selbstdisziplin und ein hohes Maß an Eigenverantwortung ist in den Augen vieler unserer Interviewpartnerinnen und –partner die wichtigste Voraussetzung für eine Veränderung der Lebens- und vor allem Essgwohnheiten.
Kurt Bröcker ist diszipliniert, weil er so wenig Medikamente wie möglich nehmen möchte
Um seine Bauchspeicheldrüse zu schonen, wollte Ernst Ritter auf Insulin umsteigen. Da dies appetitanregend wirkt, ist Selbstdisziplin für ihn besonders wichtig.
Manchen hilft es, sich mit Hilfe eines Esstagebuchs zu kontrollieren.
Hertha Pfeiffer ist ehrlich und streng mit sich und führt genau Tagebuch über ihre Mahlzeiten. Sie isst von allem nur die Hälfte.
Auch Monika Kramer begann auf den Rat ihres Arztes mit einem genauen Ess-Tagebuch.
Die durchaus angenehme ‚Nebenwirkung‘ einer Ernährungsumstellung ist häufig die Reduktion des Körpergewichts. Diese kann durchaus eine Motivation sein, die Ernährungsumstellung langfristig durchzuhalten, sich nach Rückschlägen wieder auf das Richtige zu besinnen und die Macht der alten Gewohnheit zu durchbrechen.
Kurt Bröcker hat seine Ernährung konsequent auf täglich 15 Broteinheiten umgestellt. Sein Hungergefühl bekämpft er mit Salat und Gemüse. Sein Zuckerspiegel ist seitdem stabil.
Monika Kramer ist unglaublich glücklich, dass sie begann, abzunehmen. Sie möchte noch mehr Gewicht verlieren.
Sedat Gencay fastete aufgrund seines Glaubens trotz Diabetes im islamischen Fastenmonat Ramadan. Er erlebte dies sehr positiv und verlor zudem Gewicht.
Anderen fällt es außerordentlich schwer, die notwendige Disziplin an den Tag zu legen um ihre Gewohnheiten zu verändern. Rückschläge oder die permanente Versuchung im Alltag spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Reinhart Koch findet es schwierig, sich im Alltag, an das zu halten, was er in den Diabetesschulungen gelernt hat.
Antonia Winkler denkt ständig ans Essen. Beim Kochen richtet sie sich nach den Wünschen ihrer Familie. Sie möchte nicht für sich separat kochen.
Manchen unserer Interviewpartnerinnen und -partnern gelang es nicht, ihre Lebens- und Essgewohnheiten grundlegend zu verändern. Sie nehmen ihr Gewicht als gegeben hin oder suchen nach operativen Möglichkeiten.
Helga Meier nimmt ihr Gewicht inzwischen als unveränderlich hin. Ihr Arzt hat es aufgegeben, ihr Vorhaltungen zu machen.
Johannes Meyer glaubt, dass es bei ihm zu spät zum Abnehmen ist.Er denkt über ein Magenband bzw. einen Magenbypass als Möglichkeit, Gewicht zu verlieren, nach.