Die Behandlung mit Insulin
Anders als bei anderen Erkrankungen, z.B. auch beim Diabetes mellitus Typ 1, führt die Diagnose eines Typ 2-Diabetes nicht zu einer einmaligen Entscheidung bezüglich der Behandlung. Die individuelle Entwicklung der Blutzuckerwerte muss laufend überprüft und die Therapie dementsprechend angepasst werden. Generell gilt: Zunächst kann eine Veränderung des Lebensstils mit mehr körperlicher Bewegung und Ernährungsumstellung die Blutzuckerwerte stabilisieren. Wenn diese Lebensstilveränderungen nicht oder nicht mehr ausreichen, können verschiedene Medikamente in Tablettenform weiterhelfen. Manchmal muss auf Veränderungen mit der Umstellung auf das Spritzen von Insulin reagiert werden. Einige unserer Interviewpartner, die derzeit nur Tabletten nehmen, wissen um diesen Verlauf der Therapieanpassung.
Einige haben jedoch Bedenken, auf Insulin angewiesen sein zu müssen, und sorgen sich um eine Verschlechterung ihrer Blutwerte.
Petra Krause hält sich eisern an ihren Ernährungsplan, um nicht spritzen zu müssen.
Renate Hoffman erachtet es als Selbstbetrug, ungesundes Essen durch Insulinspritzen auszugleichen.
Ist die Insulintherapie nicht mehr zu umgehen, kostet es zunächst einige Überwindung, sich auf das Spritzen einzustellen.
Johannes Meier brauchte lange, um seine erste Spritze zu setzen.
Rückblickend stellen jedoch viele unserer Interviewpartner fest, dass die Umstellung auf das Spritzen von Insulin weniger schlimm war als die vorherigen Vorstellungen darüber. So berichten einige, dass der Umgang mit dem Insulin heute keine Probleme mehr bereitet.
Horst Opitz kommt gut mit dem Spritzen zurecht, auch wenn er zuvor eine Antipathie dagegen hatte.
Einige der Interviewpartner berichten, dass sie bei ihrer Insulineinstellung praktische Unterstützung erhielten. Während einer Kur kann auch das Spritzen von Insulin angeleitet und geübt werden.
Holger Schneider führte während seiner Kur viele Einzelgespräche und erlernte so das Spritzen.
Peter Busch kann seine Ärztin bei hohen Blutzuckerwerten telefonisch um Rat fragen.
Viele der Interviewpartner, die schon Routine im Spritzen von Insulin gewonnen haben, nehmen diese Behandlung als kaum belastend wahr. Sie sind mittlerweile Experten, wissen, worauf es ankommt und reagieren auf Veränderungen sehr selbstständig.
Ein wichtiges Hilfsmittel zum Spritzen von Insulin sind Pens.
Ernst Ritter sieht in seiner Selbsthilfegruppe die Folgen davon, wenn die Nadeln nicht täglich gewechselt werden.