Das Vertrauensverhältnis von Siegfried Degenhardt zum Hausarzt besteht schon seit langem und wird immer wieder bestätigt.
Also, ich muss mal sagen ich habe ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zu meinem Arzt. Und was mir haften geblieben ist, als ich das zweite Mal oder dritte Mal einen Stent gesetzt gekriegt habe und ich bin von [Ort] nach Hause gefahren. Und ich bin bei ihm rein weil, der Hausarzt kriegt ja so einen Bericht von dem Operateur. Und den hatte er aber dann schon irgendwie telefonisch. Er hatte schon irgendwas vorliegen und ich komme rein und er sieht mich und ich sein Gesicht.
Also, ich hatte noch gar nicht gefragt: „Was hat denn Dr. [Name] geschrieben?“. Also, so richtig, als wenn er für sich selbst eine Erkenntnis, die für ihn ganz wichtig war. War es ja auch. Ich bin ja schließlich sein Patient. Aber so dieses befriedigende Lächeln, dass das so geklappt hat, das hat man selten bei Leuten. Normalerweise geht man ja recht distanziert mit dem Arzt um, jedenfalls wenn man ihn noch nicht so lange kennt. Nun kenne ich den aber jetzt schon länger. Also, das ist mir jetzt so spontan eingefallen, dass das für mich so eine richtige Erlösung war. Oder auch wenn der Arzt sagt: „Ich schicke Ihnen jetzt einen Patienten und wenn Sie den nicht nehmen, dann schicke ich keinen mehr dahin.“ Das ist für mich eine Aufwertung meiner Person, also seines Patienten. Wenn man auch irgendwelche
Zweifel hätte, dann diese Zweifel sofort wieder ausgeräumt kriegt, weil man merkt der kümmert sich wirklich um einen. Die meisten Ärzte haben ja ohnehin, da gibt es ja Fallzahlen, wie lange Zeit sie haben um sich mit dem Patienten zu unterhalten. Das hab ich allerdings noch nie erlebt. Also ich kann mich solange unterhalten. Ich hab nie den Eindruck, dass ich rausgedrängt werde. Ich weiß aber auch, wie wichtig die Zeit beim Arzt ist. Ich würde auch nicht unmögliche Zeiten erwarten und da Gespräche führen wollen, wo die andern draußen dann drunter leiden müssten. Also, ja, wir verstehen uns gut, machen auch manchen Witz zusammen mal.