Die Kinder von Sedat Gencay sind mit dem Diabetes des Vaters aufgewachsen. Deshalb achten sie genau darauf, wenn sich etwas ändert.
Also mit den Kindern, die sind mit dieser Krankheit aufgewachsen, auch mit mir, also, die sind da ran – das ist für sie normal. Der Vater spritzt, der schluckt Tabletten. Damit sind sie aufgewachsen. Das haben sie gesehen. Von ihren Kindern – Meine – '99 ist sie, geboren, die Ältere. 2000 die Jüngere. Also sie sind mit dem Diabetes, wo es bei mir festgestellt worden ist, mit – also in die Familie, in die die Kinder rein geboren sind – ist diese Krankheit mit gekommen. Und damit sind sie aufgewachsen. Sie kennen vom Vater den Insulin, dass sie wissen, dass im Kühlschrank Insulin ist, dass im Schlafzimmer der Eltern die Tabletten vom Vater – Damit sind sie aufgewachsen. Damit kommen sie zurecht, wissen ganz genau: Das ist Vaters Bereich, das sind seine Tabletten. Wie gesagt, als ich dann reduziert habe, das kam ihnen auch sehr ungewöhnlich vor, auch bei den Tabletten zum Beispiel. Dass auf einmal zwei, drei Schachteln gefehlt haben. Kam die Frage: „Warum? Weshalb? Warum hast Du die nicht mehr? Die hast Du doch immer genommen. Das waren doch deine, die dich –" Habe ich gesagt, so und so, deswegen. Alles erklärt. Ja, und so, gut. Und das war der Effekt, wo sie dann angefangen haben, dann bei dem Programm, beim Essen. Wir stellen ja um von dieser Flüssignahrung auf feste Nahrung. Dann darf man ja wieder bestimmte Sachen essen. Habe dann angefangen. Ersten Tag, da waren sie in der Schule, relativ spät. Da haben sie es nicht gesehen. Abends waren sie schon im Bett. Danach, am Wochenende saß ich wieder am Frühstückstisch. „Was machst Du denn? Was willst Du denn?" Sage ich: „Ich darf wieder essen." „Nein, nein, nein, du darfst doch nichts essen." Also die Kontrolle war fest in ihrer Hand. Dann habe ich ihnen das – was wir gekriegt haben, Punktesystem – habe ich dann gezeigt: Nahrungsmittel, was für Punkte. Was ich essen darf. Hat sie sich alles genommen, hat sie gleich notiert, alles aufgeschrieben. „Für Vater dürfen wir Salat machen, so- und soviel, 3 Tomaten." Das hat sie dann alles der Mutter dann aufgeschrieben, was wir – Sage ich: „Gut, dann macht ihr heute für mich den Salat, also den ersten Salat." Da war schon, da habe ich gesehen: Aha, sie verinnerlichen das. Und das jetzt auch mit diesem Punktesystem, das verinnerlichen sie und kontrollieren. Das ist auch gut so.