Regina Weigl gründete selbst eine Selbsthilfegruppe. Hier werden viele unterschiedliche Themen besprochen, die für Diabetiker relevant sind.
Das war 1991. Da habe ich, weil ich im Krankenhaus beim Professor [Name] war - und ich war nicht mehr berufstätig. Und da erzählte mir der Oberarzt, dass sie einen jungen Mann, 28 Jahre, ein Student, auf der Station haben, der in Niederbayern gelebt hat und der ist blind, vom Diabetes. Und dann hat der Doktor [Name] zu mir gesagt: "Wissen Sie das war nicht nötig. Währe dieser Mann genügend informiert wurden vorher, dann wäre der heute nicht blind." Und das habe ich nie vergessen. Und dann habe ich da lange drüber nachgedacht und habe gedacht: du könntest das ja machen. Ich hatte ein großes Wissen da. Und dann bin ich hier, habe ich in der Nachbarschaftshilfe eine Dame angerufen und habe gesagt: "Ich habe mir überlegt, ich möchte gerne eine Diabetikerselbsthilfegruppe in der Nachbarschaftshilfe gründen." Und dann hat sie gesagt: ja, sie spräche mit dem Vorstand und sagt mir Bescheid. Und 1992 habe ich angefangen mit einem Vormittagskurs - morgens von 9 bis um 11 und habe aber dann bald gemerkt, dass das gar nicht reicht. Und dann habe ich eine zweite Gruppe gegründet, donnerstags von 16 bis 18 Uhr, die auch dann, angenommen es ist ja nicht nur, dass die [Ort] kommen, die kommen aus [Ort], aus [Ort], aus [Ort]. Das ist alles hier rund herum [Ort], [Ort] ja? Kamen sie dann, da habe ich dann gemerkt, es ist der Bedarf da. Und nachdem ich dann gemerkt habe Donnerstagnachmittag, dass manche dann gesagt haben, uns wäre es lieber abends. So habe ich dann noch die dritte Gruppe gegründet in der Woche, dienstags von 19 Uhr bis 20:30 Uhr, so ist das entstanden. Und die wurde wahnsinnig angenommen. Mittlerweile sind wir so bei 80 Diabetiker, die sind natürlich, das schwankt immer, aber das ist ganz klar, weil manche haben dann keine Zeit. Aber montags ist immer sehr hart, also sind viele Menschen da. Und es gibt einen großen Erfahrungsaustausch, ich drucke ihnen die Blutzuckermessgeräte - ich habe einen sehr schönen Drucker, da kann man die Blutzuckermessgeräte dran hängen und die drucken - dann die Werte von den letzten vier bis acht Wochen aus, so dass man das dann sehr schön anschauen kann. Und kann sehen, wo muss man jetzt was ändern, dann wird jedes Mal ein Thema, meinetwegen Diabetes und Alkohol oder Diabetes und Sport oder die Ernährung oder es werden einfach auch mal so - dadurch dass ich in der Internistischen Abteilung gearbeitet habe - werden auch oft mal nur Blutwerte besprochen. Die bringen ihre Blutwerte mit und wir besprechen die. Vor allen Dingen schauen wir auf die Nierenwerte. Ist das alles in Ordnung und es gibt immer Themen. Die haben immer Probleme, was mache ich bei einer Unterzuckerung, wie kann ich reagieren, wenn ich viel Alkohol getrunken habe oder was mache ich, wenn der Zucker hoch ist? Was macht ein Tabletteneingestellter, wie soll man ins Bett gehen mit unserem Blutzucker, wie hoch soll der Wert sein? Also es gibt immer Themen, die ich dann aufgreife und bespreche mit meinen Leuten und mittlerweile -
Es ist wichtig, dass man mit den Leuten spricht. Und heute arbeite ich sehr, sehr gut und werde auch von den Ärzten anerkannt und das ist die Hauptsache. Das es keine Schwierigkeiten für die Patienten gibt.
Aber was auch ganz wichtig ist, sie müssen die Grenze kennen zwischen Medizin und Arzt und was sie in der Selbsthilfegruppe machen können. Also das ist ganz schwierig. Wehe wenn sie da was verkehrt machen. Dass sie dann so - weil diese Menschen, die da kommen, die gehen natürlich zu ihrem Doktor und sagen: "Herr Doktor, die Frau [Name] hat aber gesagt so und so." Und da müssen sie aufpassen.